IT-Firmen setzen mehr und mehr auf Zeitarbeitsfirmen

Deutlicher Anstieg der vermittelten IT-Spezialisten / Gründe für die Unternehmen: „Outtasking“ und größere Flexibilität / Zeitarbeit hat aber auch für die IT-Profis nicht nur Nachteile

Obwohl die Durststrecke in der IT-Branche weitestgehend überwunden ist, zögern Unternehmen noch mit neuen Festeinstellungen. Stattdessen greifen viele CIOs verstärkt auf flexible Personalressourcen wie Freelancer, IT-Berater und Outsourcing-Partner zurück. Vor allem aber erlebt derzeit der Einsatz von IT-Zeitarbeitern einen ungeahnten Boom. Dies berichtet das IT-Wirtschaftsmagazin „CIO“ in seiner aktuellen Ausgabe (Heft 3/2005). So spürt etwa Christina Mankus, Leiterin des Geschäftsbereichs IT bei der Zeitarbeitsfirma DIS AG, seit Anfang 2004 „eine deutliche Belebung“. Und auch der in Eschborn ansässige Marktführer in Sachen Zeitarbeit, Randstad, will seine derzeit rund 700 IT-Mitarbeiter bis Mitte 2005 um 30 Prozent aufstocken, so „CIO“.

Ein Grund für die Beliebtheit von zeitarbeitenden IT-Profis: Während in anderen Branchen Zeitarbeit als Puffer in Urlaubszeiten oder zur Abdeckung von Auftragsspitzen dient, gehe es in der IT vielmehr um „Outtasking“ – die Ausgliederung einzelner Prozesse, so Werner Kubosch, Geschäftsführer von Elan IT Resourcees gegenüber „CIO“. Anders als beim so genannten Outsourcing werden hierbei keine Mitarbeiter ausgelagert, sondern Arbeitskräfte leihweise für bestimmte Projekte in die Unternehmen geholt. Für manche Kunden übernehmen die großen Zeitarbeitsfirmen mittlerweile aber auch dauerhaft Aufgaben, berichtet das IT-Wirtschaftsmagazin.

Obwohl Zeitarbeiter während ihres Einsatzes teurer als angestellte IT-Profis sind, liegen die Vorteile für die Unternehmen auf der Hand: Ihnen bringt Zeitarbeit Flexibilität. Genutzt wird diese vorwiegend von Industriekonzernen, aber auch von Systemhäusern. Damit Zeitarbeit gut funktioniert, ist nach Ansicht von Joachim Beier, IT-Leiter der Frankfurter Standard Life Versicherung, allerdings „eine klare Aufgabenbeschreibung nötig“. Außerdem ist der Experte der Meinung, dass man nicht unbegrenzt mit externen Fachkräften arbeiten könne. „Ihre Betreuung muss ebenso garantiert sein wie die Sicherheit des Know-hows durch interne Mitarbeiter“, so Beier gegenüber „CIO“.

Aber auch für IT-Spezialisten bringt das Angestelltenverhältnis als Zeitarbeiter nicht nur Nachteile mit sich: Sie erhalten in der Regel eine im Vergleich zu anderen zeitarbeitenden Berufsgruppen übertarifliche Bezahlung. Zudem sind sie sozial abgesichert, denn die Zeitarbeitsfirma übernimmt nicht nur die anfallenden Sozialabgaben, sondern sie übernimmt auch die Gehaltszahlung, sollte es zwischen zwei Einsätzen eine zeitliche Lücke geben. „Viele IT-Profis schätzen heute diese Sicherheit“, berichtet Alexander Tan, Business Development Manager IT bei Randstad. Schließlich für beide Seiten vorteilhaft: Der befristete Einsatz bietet dem Unternehmen wie auch dem IT-Spezialisten die Möglichkeit, sich gegenseitig zu „testen“. Diese Praxis zeigt Erfolg: Die Übernahmequote im IT-Bereich beziffern die großen Verleiher derzeit schon auf zehn bis 30 Prozent.

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Horst Ellermann presseportal

Weitere Informationen:

http://www.cio.de

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