Einzelhandel focusiert IT-Investitionen

IBM Studie zeigt: Kundenzufriedenheit und Mitarbeiterproduktivität stehen im Mittelpunkt von IT-Investitionen im Einzelhandel – Outsourcing setzt sich durch.

Kundenzufriedenheit und Mitarbeiterproduktivität werden von 60 Prozent der befragten Einzelhändler als Hauptmotiv für IT-Investitionen angegeben. Dabei sind die Ausgaben im vergangenen Jahr auf durchschnittlich 2,1 Prozent des Umsatzes gegenüber 1,8 Prozent im Jahr 2001 angestiegen. Dies ergab eine weltweite Studie der IBM Business Consulting Services und der Zeitschrift „Executive Technology“. Der „Retail CIO Outlook 2003“ basiert auf Umfrageergebnissen unter führenden IT-Managern im Einzelhandel in Europa, Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum.

Auch das Thema Outsourcing setzt sich immer stärker durch: Ermittelte die Befragung im vergangenen Jahr, dass etwa 58 Prozent der Händler Outsourcing von IT und/oder Geschäftsprozessen betreiben, stieg der Anteil in diesem Jahr bereits auf 81 Prozent. Ferner ergab die Untersuchung, dass in den nächsten drei bis vier Jahren fast 40 Prozent der befragten Einzelhändler mindestens ein Fünftel ihres gesamten IT-Budgets für Outsourcing ausgeben werden. Schwerpunkte im Outsourcing sind dabei Filial-Systeme und Netzwerkmanagement.

Zum allgemeinen Investitionsklima im Handel stellen die Autoren Troy Pike und Gina Paglucia Morrison vom IBM Institute for Business Value in ihrem Bericht weiterhin fest, dass der Einzelhandel angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insgesamt sehr vorsichtig agiert und demzufolge IT-Investitionen sehr genau prüft. Der größte Teil der IT-Budgets wird daher weniger für die Realisierung von Innovationen oder als Mittel der Wettbewerbsdifferenzierung genutzt. Vielmehr liegt der Schwerpunkt darauf, vorhandene Kernprobleme zu lösen. Dazu gehören:

  • Mangelnde Datentransparenz und -analyse: 72 Prozent der Befragten gaben an, dass die Hauptpriorität auf Unternehmensebene die Verbesserung der Analyse- und Reportingfähigkeiten ist.
  • Fehlende Systemintegration: Rund 60 Prozent der Händler bemängelten die fehlende Integration zwischen Geschäftsprozessen und IT-Systemen.
  • Überholte POS Systeme: Im Filialbereich sehen 58 Prozent der befragten Einzelhändler das Hauptproblem in veralteten Kassensystemen.
  • Ineffiziente Systeme im Bereich Bestands- und Sortimentsmanagement: Rund84 Prozent der befragten Einzelhändler sind der Überzeugung, dass mit IT-Investitionen Kosten beim Bestands- und Sortimentsmanagement gespart werden können.

„Einzelhändler haben erkannt, dass der richtige Einsatz von Technologie durchaus einen Einfluss auf die Transformation ihres gesamten Geschäfts haben kann – sie planen dies jedoch in wohlüberlegten, kleinen Schritten“, sagt Frank Ihnen, zuständig für den EMEA-Bereich Retail IBM Institute for Business Value. „Während beispielsweise wichtige Entwicklungen wie die Radio Frequency Identification (RFID) als vielversprechende Möglichkeit zur Verbesserung ihrer Lieferkette durchaus anerkannt werden, warten viele Händler noch ab, wie und zu welchem Zeitpunkt RFID in ihren eigenem Geschäft zum Zuge kommt. So haben dann auch 35 bis 55 Prozent der Einzelhändler in diesem Jahr keinerlei Pläne, RFID einzuführen. IBM rechnet jedoch damit, dass sich dies in den nächsten drei bis fünf Jahren ändern wird.

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Dagmar Domke IBM

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