Zusammen mit negativen Konjunkturdaten aus Übersee kurz vor Wochenschluss legten die Börsen dann erneut den Rückwärtsgang ein, so dass bei den meisten Indizes ein Wochenminus zu verbuchen war. Der deutsche Leitindex Dax gab in den vergangenen fünf Handelstagen um insgesamt 0,9% nach, europäische Standardwerte des EuroStoxx50 verloren 0,3%. An der Wall Street brach der marktbreite S&P 500 Index letzte Woche die Aufwärtsbewegung ab und landete am Freitagabend bei einem Minus von 1,7%.
In der letzten Woche konnte der deutsche Rentenmarkt Kursgewinne verzeichnen. Der für den deutschen Rentenmarkt richtungweisende Bund Future legte 101 Basispunkte auf 117,06 Punkte zu. Im Bereich der kurzen Laufzeiten fielen die Renditen besonders deutlich. Während die Rendite der 2-jährigen Bundesanleihen um 18 Basispunkte auf 3,16% sank, mussten die 10-jährigen lediglich 11 Basispunkte abgeben. Somit rentierten die 10-jährigen Bundesanleihen mit 3,89% gegenüber 4,00% in der Vorwoche. In den USA waren die Kursgewinne auf den Rentenmärkten noch deutlicher. Während die Rendite von 2-jährigen US-Treasuries 40 Basispunkte auf 1,62% einbüßen musste, rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen zum Wochenschluss mit 3,51% lediglich 29 Basispunkte tiefer.
In der vergangenen Woche standen wieder zahlreiche Konjunkturdaten auf der Agenda, darunter einige Stimmungsindikatoren. Zu Wochenbeginn wurden in den USA die Verkäufe bestehender Häuser veröffentlicht. Zwar ist der Wert nicht so stark gefallen wie befürchtet, was den Rentenmärkten einen leichten Auftrieb bescherte, dennoch war es der sechste Rückgang in Folge. Mit der Veröffentlichung des US-Verbrauchervertrauens (Conference Board) wurde bekannt, dass sich die Stimmung unter den US-Verbrauchern im Februar stärker abkühlte als erwartet. Der Index des Verbrauchervertrauens fiel auf 75,0. Damit wurde - mit Ausnahme des Irakkrieges im Jahre 2003 - der niedrigste Indexstand der letzten 15 Jahre verzeichnet. Das überraschend gestiegene Ifo-Geschäftklima bescherte dem deutschen Rentenmarkt Kursverluste. Zur Wochenmitte erhielten die inländischen Festverzinslichen zwar zwischenzeitlich etwas Auftrieb, nachdem die US-Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im Januar deutlich schwächer als erwartet ausfielen.
Die Äußerungen des Fed-Präsidenten Ben Bernanke vor dem Kongressausschuss bezüglich zunehmender Inflationsrisiken belasteten den deutschen Rentenmarkt zwischenzeitlich. Zum Wochenschluss haben der starke Einbruch des Einkaufsmanagerindex in Chicago und die schlechte US-Verbraucherstimmung den Anleihekursen Auftrieb verliehen.
In der kommenden Woche sollten die Kursentwicklungen bei Bundesanleihen sowie US-Staatsanleihen durch wieder stärkere Konjunktursorgen bestimmt werden. Zu Wochenbeginn sollte vor allem die Bekanntgabe des ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in den USA in den Fokus rücken. Nach der überraschenden Aufhellung im Januar erwarten wir eine Eintrübung des Sentiments im Februar. Für den Einkaufsmanagerindex außerhalb des Verarbeitenden Gewerbes erwarten Markbeobachter nach dem Allzeit-Tief im Januar wieder einen Anstieg.
Am Donnerstag dieser Woche stehen die Zinsentscheidungen der EZB sowie der Bank of England auf der Agenda. Eine Änderung der Leitzinsen wird nicht erwartet. Zum Wochenschluss dürfte der Arbeitsmarktbericht in den USA den Schwächetrend beim Stellenaufbau bestätigen. In Deutschland werden am Freitag mit der Veröffentlichung der Industrieproduktion erste Hinweise darauf gegeben, ob es durch die Abschaffung der degressiven Abschreibung zu Vorzieheffekten bei Investitionen im letzten Jahr gekommen ist.
2008 sei ein ähnlich hohes Gewinnwachstum zu erwarten.
Nachdem die Gewinnerwartungen mittlerweile ein ganzes Stück Konjunkturpessimismus eingepreist haben, dürfte vieles an negativen Nachrichten bereits in den Kursen enthalten sein. Dennoch dürfte der Aktienmarkt auch in der laufenden Woche weiter von unentschlossenem Handeln der Marktteilnehmer geprägt sein, was sich in hoher Tagesvolatilität zeigen sollte. Da die fundamentalen Risiken keinesfalls final ausgestanden sind, bleiben kurzfristige (Kurs-) Risiken an der Tagesordnung. Es dürfte noch einige Monate dauern, bis sich die positiven Auswirkungen - induziert durch die Leitzinssenkungen in den USA - auch in harten Konjunkturdaten widerspiegeln. Auch die Subprimekrise könnte noch die eine oder andere negative Überraschung bereithalten, so dass wir von zunächst weiter unsicheren Märkten ausgehen.
Technisch betrachtet sieht das Bild ebenfalls wenig freundlich ausDisclaimer
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