NaNu – Leise Laster für die Nacht

Nachtruhe sichern oder Verkehr in die Nachtstunden verlagern und damit am Tag die Straßen entlasten? – der Konflikt ist vorgezeichnet. Eine Lösung können elektrisch angetriebene LKW sein, die sich nahezu lautlos bewegen. Dies zu erproben und zu bewerten ist die Aufgabe des Schaufensterprojekts »Nachtbelieferung mit elektrischen Nutzfahrzeugen – NaNu«, das durch die Initiative des Fraunhofer-Instituts für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK ins Leben gerufen wurde und mit Unterstützung der Bundesregierung in Berlin und Brandenburg umgesetzt wird.

Wenn die Kaufhäuser morgens öffnen, finden die Kunden aufgefüllte Regale und Kleiderständer vor – die tägliche Hauptaufgabe der Logistikdienstleister ist vollbracht. Leider geschieht die Lieferung in der morgendlichen »Rush-Hour«. Die Firma Meyer&Meyer als Projektpartner will das ändern: Sie beliefert täglich die Geschäfte der Berliner Innenstadt mit Textilwaren und will dies künftig in die Nachtstunden verlagern. Das entlastet die Hauptverkehrszeiten und reduziert die Fahrzeiten bei der Belieferung – Problem ist bloß der nächtliche Verkehrslärm. Im Schaufensterprojekt werden daher rein elektrisch angetriebene LKW eingesetzt, deren Lärmemissionen lediglich von den Rollgeräuschen der Reifen kommen.
Damit die Fahrzeuge ihren Tourenplan im elektrischen Betrieb schaffen, ohne ihre Nutzlast durch zu große und damit schwere Batterien aufzubrauchen, entwickelt das Fraunhofer IPK ein Batteriewechselsystem für mittelschwere Nutzfahrzeuge, das den einfachen Wechsel der Antriebsbatterie nach jeder Tour im Depot von Meyer&Meyer ermöglicht. Die erforderlichen Umbauten an den Versuchsfahrzeugen werden vom brandenburgischen LKW-Spezialisten Hüffermann ausgeführt.

Das Projekt »Nachtbelieferung mit elektrischen Nutzfahrzeugen« wird vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Rahmen des Förderprogramms »Schaufenster Elektromobilität« gefördert und durch das Fraunhofer IPK koordiniert. Es ist eines der Kernprojekte im »Internationalen Schaufenster Elektromobilität Berlin-Brandenburg«, das durch die Berliner Agentur für Elektromobilität eMO koordiniert wird.
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Werner Schönewolf, Tel.: +49 30 39006-145, E-Mail: werner.schoenewolf@ipk.fraunhofer.de

Über das Fraunhofer IPK

Das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK betreibt ange­wandte Forschung und Entwicklung für die gesamte Bandbreite industrieller Aufgaben – von der Produktentwicklung über den Produktionsprozess und die Wiederverwertung von ­Produkten bis hin zu Gestaltung und Management von Fabrikbetrieben. Zudem legt das Institut besonderen Wert darauf, produktionstechnische Lösungen auch über den industriellen Bereich hinaus anwendbar zu machen, etwa in den Bereichen Medizin, Verkehr und Sicherheit.

Media Contact

Steffen Pospischil Fraunhofer-Institut

Weitere Informationen:

http://www.ipk.fraunhofer.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verkehr Logistik

Von allen Aktivitäten zur physischen Raum- und Zeitüberbrückung von Gütern und Personen, einschließlich deren Umgruppierung – beginnend beim Lieferanten, durch die betrieblichen Wertschöpfungsstufen, bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, inklusive der Abfallentsorgung und des Recyclings.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Verkehrstelematik, Maut, Verkehrsmanagementsysteme, Routenplanung, Transrapid, Verkehrsinfrastruktur, Flugsicherheit, Transporttechnik, Transportlogistik, Produktionslogistik und Mobilität.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer