Härtetest für Hochgeschwindigkeitsstrecke in Niederlanden

Auf der ersten Hochgeschwindigkeitsstrecke für Züge in den Niederlanden haben jetzt die Testfahrten begonnen. Eine Hochleistungslokomotive von Siemens wird zwei Messwagen der Deutschen Bahn ziehen und sich von 120 Kilometern in der Stunde (km/h) an 250 km/h herantasten. Im Betrieb ab 2007 sollen Züge mit 300 km/h fahren.

Die Strecke zwischen dem Amsterdamer Flughafen Schiphol über Rotterdam bis zur belgischen Grenze ist ein Schlüsselbaustein für die Anbindung der Niederlande an das westeuropäische Hochgeschwindigkeitsnetz. Die Fahrt von Amsterdam nach Paris wird sich allein durch den knapp 100 Kilometer langen Abschnitt um mehr als eine Stunde auf etwa drei Stunden verkürzen. Deutlich kürzer wird auch die Verbindung nach London durch den Eurotunnel. Die Fahrtdauer beträgt heute 6:16 Stunden und soll sich auf 3:43 Stunden verringern.

Die Messfahrten zur Überprüfung der Oberleitungssysteme, des Fahrweges und des Kommunikationssystems GSM Rail übernimmt eine Siemens-Mehrsystemlokomotive vom Typ ES64U4, die in mehreren Stromnetzen fahren kann. Die Fahrspannung für die Hochgeschwindigkeitsstrecke beträgt 25 Kilovolt; auf anderen Bahnstrecken in den Niederlanden verwenden Züge 1,5 Kilovolt. Die Lok wird die Übergänge zwischen den verschiedenen Netzspannungen testen. Die Siemens-Techniker werden auch die Funktion des elektronischen Zugleitungssystems ETCS (European Train Control System) überprüfen. Im Betrieb überwacht das ETCS Level 2 die Geschwindigkeit und bremst oder beschleunigt den Zug automatisch. Die Befehle dafür erstellt das System in der Betriebsleitzentrale, in der auch das Stellwerk und das Funkzentrum untergebracht ist. Sie werden über GSM-R an der Stecke an den Zug gefunkt.

Die Experten von Siemens Transportation Systems werden auf der Strecke ab Februar auch Testfahrten mit dem Hochgeschwindigkeitszug Thalys von Alstom unternehmen. Das stellt sicher, dass Komponenten verschiedener Hersteller problemlos miteinander funktionieren. Siemens liefert für die neue Zugstrecke die komplette Stromversorgung und Oberleitung, die Signaltechnik sowie die Kommunikationseinrichtungen und die gesamte Tunnelausrüstung inklusive verschiedener Sicherheitssysteme wie Beleuchtung, Feueralarm oder Aufzüge für Fluchtwege. Der Wert des Auftrags für Siemens beträgt mehr als 400 Millionen Euro. (IN 2005.01.5)

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Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

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