Mit Schwachstrom gegen Algenbewuchs an Schwimmkörpern

An Land sind die Metallplatten gut zu erkennen

Der Bewuchs der Außenhaut von Schiffskörpern mit biologischen Komponenten gehört zu den Hauptproblemen der Seefahrt: Bereits kurze Zeit nach Indienststellung ist der Schiffskörper mit Mikroorganismen besetzt. Dieser Belag erhöht den Reibungswiderstand von Schiffen um etwa 15 Prozent, so dass wesentlich mehr Brennstoff für den Antrieb benötigt wird. Hochgiftige Außenanstriche, die diesen Bewuchs verhindern sollen, belasten die Meere in unverantwortlicher Weise.

Im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojektes erproben derzeit die Hochschule Bremen (FB Schiffbau, Meerestechnik und Angewandte Naturwissenschaften) mit den „Motorenwerken Bremerhaven“ und der im bayerischen Hausham ansässigen Firma „Jobeck“, ob sich durch elektrische Schwachstromfelder Bewuchs an Metallschwimmkörpern verhindert lässt (Projekttitel: „Antifouling durch Schwachstromfelder“). Dabei will man sich Erkenntnisse zunutze machen, die die Firma Jobeck bereits erfolgreich an Kunststoffbooten sammeln konnte. Es soll untersucht werden, ob sich diese Technik auf Metallschwimmkörper übertragen lässt. Um den Problemen zu begegnen, die bei schwachen Strömen auftreten können (Elektrochemische Spannungskorrosion, Lochfraß, Lager- und Getriebeschäden durch Kriechströme), wird das Stromfeld auf der Außenhaut des Schiffes komplett vom Bordnetz entkoppelt.

Das Forschungsvorhaben ist in drei Stufen untergliedert: Verschieden geformte Aluminium-Versuchskörper, die in einem Schwimmrahmen angeordnet sind, werden zunächst über einen längeren Zeitraum dem Seewasser ausgesetzt. Mit einer Ausnahme werden alle Prüfkörper von einem Stromfeld umgeben. Läuft diese erste Phase erfolgreich, werden in einem weiteren Schritt größere Prüfkörper im freien Wasser ausgesetzt. Schließlich sollen größere Fahrzeuge (Hafenbarkassen, Polizeiboote oder ähnliche) entsprechend ausgerüstet werden.


Rückfragen beantwortet gern Prof. Dipl.-Ing. Wolf-Dieter Weiss, Dekan des FB Schiffbau, Meerestechnik und Angewandte Naturwissenschaften, Telefon: 0421-5905-2700, E-Mail: dekan@fbsm.hs-bremen.de

Media Contact

Ulrich Berlin idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie

Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer