Verringerung von Korrosionsproblemen in Heizkraftwerken

Der Einsatz neuartiger Brennstoffe in kohlebetriebenen Kesseln hat zu weitreichenden Veränderungen bei der Ablagerungschemie von Brennöfen und Konvektorflächen geführt. Dies führt bei hohen Temperaturen letztendlich zu einer starken Korrosion der Oberflächen. Der Schwerpunkt des CORROSION-Projekts lag auf Überhitzer-Oberflächen. Hierbei wurde eine Antwort auf das genannte Problem gefunden, indem verschiedene bereits bestehende und neuartige Brennstoffzusätze während der Verbrennung von Biomasse getestet wurden.

In einem mit Holz beheizten Wirbelschichtkessel (Circulating Fluidised Bed Boiler – CFBB) wurden unter Verwendung verschiedener Brennstoffzusätze kurzfristige Korrosionstests durchgeführt. Diese Zusätze u.a. Kaolin, Schwefel sowie ein neuer experimenteller Zusatz – sollten die Korrosion eindämmen. Mit Hilfe von Messtechniken wie zum Beispiel der Fourier-Transformations-Infrarot-Spektroskopie (FTIR) und dem neuen Verfahren der Insitu-Alkali-Chlorid-Überwachung (Insitu Alkali Chloride Monitoring – IACM) wurden die Abgase einer weiteren chemischen Analyse unterzogen.

Es wurden Proben von zwei stark korrosionsanfälligen Stellen im letzten Überhitzerrohr im Konvektionspass sowie im Zyklonenkreislaufsiegel entnommen. Diese Ablagerungsproben wurden mit Hilfe der Analysemethoden der Rasterelektronenmikroskopie (Scanning Electron Microscopy- SEM) bzw. der energiedispersiven Röntgenanalyse (EDX) untersucht. Die Untersuchungen zeigten, dass diejenigen Zusätze, die Schwefel enthalten, die Fähigkeit besitzen, den Alkalichlorid-Anteil in den Abgasen zu verringern, ebenso wie in Ablagerungen am Überhitzer, die zu einer verringerten Korrosion führen können.

Ein wesentlicher Nachteil bei der Verwendung dieser Schwefelzusätze besteht darin, dass sie zu einer Erhöhung des SO2-Gehaltes in den Abgasen führen können. Diese chemische Verbindung ist ein Vorläufer der Sulfate, die ein wichtiger Bestandteil der eingeatmeten Partikel in der Atmosphäre sind und als potentielle Schadstoffe gelten. Darüber hinaus könnte eine erhöhte Menge an SO2 zu einer stärkeren Korrosion bei niedrigen Temperaturen führen.

Dieser Nachteil könnte jedoch durch die Verwendung eines neuartigen Zusatzstoffes ausgeglichen werden, der lediglich zur Bildung einer akzeptablen Menge an SO2 führt. Diese Testmischung erwies sich als am effektivsten ohne negative Auswirkungen. Das vermarktungsfähige Endprodukt soll Kraftwerken angeboten werden, die mit Korrosionsproblemen zu kämpfen haben.

Kontakt:

Dr. Pamela Henderson
Vattenfall Ab
Jaemtlandsgatan 99
162 87 Stockholm, Schweden
Tel: +46-8-739-5430, Fax: -6802
Email: pamela.henderson@vattenfall.com

Media Contact

Dr. Pamela Henderson ctm

Weitere Informationen:

http://www.vattenfall.se

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie

Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer