International führende Vertreter der Katalyseforschung treffen sich an der Universität Heidelberg

Zum „Heidelberg Forum of Molecular Catalysis“ (HFMC 2013) werden sich am 28. Juni 2013 international führende Vertreter der Katalyseforschung an der Ruperto Carola treffen.

Das hochkarätig besetzte wissenschaftliche Symposium, zu dem die Veranstalter rund 500 Teilnehmer erwarten, wird alle zwei Jahre an der Universität Heidelberg durchgeführt und findet bereits zum siebten Mal statt.

Eingeladen haben dazu die Universität und der Sonderforschungsbereich 623 „Molekulare Katalysatoren: Struktur und Funktionsdesign“. Das Unternehmen BASF unterstützt diese Veranstaltung und verleiht im Rahmen des HFMC den mit 10.000 Euro dotierten „BASF Catalysis Award“ für herausragende Nachwuchsforscher.

Im Mittelpunkt des Symposiums stehen zentrale Forschungsfragen und aktuelle Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der molekularen Katalyse. Drei herausragende Experten der Katalyseforschung werden die Plenarvorträge halten. Es sind Prof. Dr. Stephen L. Buchwald vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge (USA), Prof. Dr. Peter Chen von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (Schweiz) und Prof. Dr. Ei-ichi Negishi von der Purdue University in West Lafayette/Indiana (USA), der 2010 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde. Das Symposium wird von rund 120 Posterbeiträgen begleitet.

Preisträger des „BASF Catalysis Award 2013“ ist Prof. Dr. Nicolai Cramer von der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) in der Schweiz. Nicolai Cramer studierte von 1998 bis 2003 Chemie in Stuttgart. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Universität von Osaka in Japan wechselte er 2006 als Postdoktorand an die Stanford University in den USA. In den folgenden Jahren fertigte er seine Habilitation an der ETH Zürich an. Seit 2010 lehrt und forscht Prof. Cramer an der EPFL. Seine innovativen Arbeiten auf dem Gebiet der Katalyse für die organische Synthese wird der Wissenschaftler im vierten Plenarvortrag vorstellen.
„Die Katalyse stellt eine der entscheidenden Zukunftstechnologien der Chemie des 21. Jahrhunderts dar“, sagt der Heidelberger Chemiker Prof. Dr. Peter Hofmann, der Initiator des Symposiums ist. Mit Hilfe von Katalysatoren lassen sich aus den Grundstoffen der belebten und der unbelebten Natur neuartige Werk- und Wirkstoffe sowie Funktionsmaterialien realisieren. Katalysatoren können chemische Reaktionen beschleunigen, den Energieverbrauch minimieren, unerwünschte Neben- und Abfallprodukte verhindern und so eine ökologisch wie ökonomisch optimierte Chemie ermöglichen. Eine besondere Rolle haben dabei, so Prof. Hofmann, molekulare Katalysatoren, die als maßgeschneiderte „Werkzeuge“ und hochspezialisiert arbeitende „Synthesemaschinen“ in atomaren Dimensionen zum Einsatz kommen.

An dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereich „Molekulare Katalysatoren: Struktur und Funktionsdesign“ der Ruperto Carola wurden in den vergangenen elf Jahren Struktur und Funktionsweise katalytisch aktiver Moleküle untersucht, um innovative Wege zum rationalen Design neuartiger Katalysatoren zu entwickeln. Das Spektrum der Forschungsarbeiten am SFB 623, der jetzt das Ende der dritten und letzten DFG-Förderperiode erreicht hat, reicht von der Biokatalyse in der lebenden Zelle bis zur großtechnischen Synthese von Basischemikalien.

Das „Heidelberg Forum of Molecular Catalysis“ findet am 28. Juni 2013 von 9 bis 18 Uhr im Hörsaalgebäude Chemie, Im Neuenheimer Feld 252, Großer Hörsaal, statt. Alle Interessenten sind herzlich willkommen. Zwischen 12.30 und 16 Uhr haben die Teilnehmer des HFMC die Gelegenheit, das Katalyselabor CaRLa (Catalysis Research Laboratory) zu besichtigen. Hier arbeiten Wissenschaftler der Universität Heidelberg gemeinsam mit Forschern des Unternehmens BASF in der chemischen Katalyseforschung.

Kontakt:
Prof. Dr. Peter Hofmann
Organisch-Chemisches Institut
Telefon (06221) 54-8502
ph@oci.uni-heidelberg.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

Media Contact

Marietta Fuhrmann-Koch idw

Weitere Informationen:

http://www.hfmc2013.uni-hd.de

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