Deutsch-Polnischer Gesundheitsgipfel an der Universität Greifswald

Gesundheit, Krankheit und Gesundheitsversorgung endet nicht an der Staatsgrenze. Erreger halten sich nicht an Zollbäume, Bewohner des jeweils anderen Landes werden „in der Fremde“ krank, haben Unfälle oder bekommen unerwartet früh ein Kind. Jedes Mal brauchen wir das Gesundheitswesen, ein verlässliches Gesundheitswesen mit guter Qualität.

„Jeder Deutsche der Polen besucht, möchte sich darauf verlassen können, dass die Qualitätsstandards dort so hoch sind, dass er vertrauensvoll in ein Krankenhaus gehen kann. Und jeder Pole möchte sicher gehen, dass eine notwendige Behandlung in Deutschland auch von seiner staatlichen Krankenversicherung bezahlt wird. An anderen Grenzen, wie zum Beispiel an der Grenze zwischen Holland und Deutschland gibt es längst bewährte Standards; zwischen Polen und Deutschland noch nicht“, so Prof. Dr. Steffen Fleßa, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement an der Universität Greifswald.

Fragestellungen, die von den Fachleuten gemeinsam diskutiert und beforscht werden, sind zum Beispiel:

• Wie kann ein Patient möglichst schnell ins Krankenhaus kommen, wenn das nächstgelegene Kranken-haus auf der anderen Seite der Grenze liegt? Wie sollten und müssen grenzüberschreitende Rettungsdienste arbeiten?

• Wie können zum Beispiel bei operativen Eingriffen die Qualitätsstandards des jeweils anderen Landes abgesichert werden? Zum Qualitätsmanagement gehört in Grenzregionen auch die Überwindung der Sprachbarriere.

• Wie können Notfälle und geplante Behandlungen wechselseitig abgerechnet werden? Hier geht es also um Fragen der Finanzierung von Krankenversorgungssystemen.

• Wie kann die Verbreitung multi-resistenter Erreger wie MRSA und anderer in Krankenhäusern beidseits der Grenze vermieden werden?

Die Teilnehmer des deutsch-polnischen Gesundheitsgipfels sind sich einig, dass eine gute grenzüberschreitende Krankenversorgung nur gemeinsam zu erreichen ist. Es geht darum, die Systeme des jeweils anderen Landes zu kennen, Barrieren zu erforschen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden.

Weitere Informationen
Programm Second German-Polish Health Summit 2016
http://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/veranstaltungskalender/detail/event/2016/11/17/second-german-polish-health-summit-2016/
Lehrstuhl für ABWL und Gesundheitsmanagement
http://rsf.uni-greifswald.de/lehrstuehle/wiwi/abwl/lehrstuhl-flessa/

Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Steffen Fleßa
Friedrich-Loeffler-Straße 70, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 86-2477
gesundheit.managemen@uni-greifswald.de
steffen.flessa@uni-greifswald.de

Media Contact

Jan Meßerschmidt idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer