Schläfrigkeit- Hohes Unfallrisiko am Steuer

Sekundenschlaf – Einnicken am Steuer – ist ein großes Problem auf deutschen Straßen. „In einer Befragung von 300 Patienten im Schlaflabor gab etwa die Hälfte an, mindestens einmal im letzten Monat am Steuer eingeschlafen zu sein. Fünf Prozent der Befragten berichteten über mehr als zehn Einschlafepisoden in den letzten vier Wochen“, berichtet Prof. Dr. med. Winfried J. Randerath, Chefarzt der Klinik für Pneumologie des Krankenhauses Bethanien in Solingen und Mitglied der Tagungsleitung. Somit ist es nicht verwunderlich, dass dieses Problem für viele Anlass ist, sich in ärztliche Behandlung zu begeben.

Zahlreiche Ursachen können für das Einschlafen am Steuer verantwortlich sein: Neben Unregelmäßigkeiten im Tagesablauf, Schichtarbeit, zu kurzen Schlafzeiten liegen bei vielen Betroffenen ernste schlafmedizinische Erkrankungen vor. Am häufigsten leiden die Betroffenen unter dem Schlafapnoesyndrom. Die Patienten berichten über Schnarchen, oft laut und unregelmäßig, über Atemaussetzer, die von den Partnern beobachtet worden sind. Dieses Krankheitsbild bedroht den Patienten in mehrerer Hinsicht: Zum einen besteht die erhöhte Unfallgefahr am Steuer und am Arbeitsplatz, zum anderen kann es durch die Tagesschläfrigkeit zu Einschränkungen in der Leistungsfähigkeit und im familiären und gesellschaftlichen Umfeld kommen. Darüber hinaus stellt das Schlafapnoesyndrom einen der wichtigsten Risikofaktoren für Herz und Kreislauforgane dar.

Auch andere Erkrankungen, wie z.B. periodische Beinbewegungen im Schlaf, das Restless-Leg-Syndrom (unruhige Beine), Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnie) oder Erkrankungen des Nervensystems wie die Narkolepsie können den Schlaf und damit die Wachheit am Tage beeinträchtigen. Neben der genauen Befragung des Patienten, auch im Hinblick auf Medikamenteneinnahme und Erkrankungen anderer Organe, stehen genaue Tests im Schlaflabor zur Erfassung der Daueraufmerksamkeit und zur Messung der Schlaftiefe und der Atmung im Schlaf (Polysomnographie) zur Verfügung.

„Leider ist beim Einschlafen am Steuer von einer sehr hohen Dunkelziffer auszugehen, da die Patienten Angst vor dem Verlust des Führerscheins haben. Diese Sorge ist jedoch unbegründet, da sehr gute Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen, die dem Betroffenen wieder erholsamen Schlaf bringen können und seine Leistungsfähigkeit im Beruf und am Steuer wieder herstellen können“, weiß Prof. Randerath.

Das gesamte wissenschaftliche Programm und alle weiteren Informationen finden Sie auf der Kongresshomepage unter http://www.dgsm2007.de.

Journalisten sind herzlich zur Kongress-Pressekonferenz am Freitag, den 12. Oktober 2007 von 11 bis 12 Uhr eingeladen. Nähere Informationen erhalten Sie noch gesondert.

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