Elektroniktod statt Rosttod?

Welchem Autofan glänzen nicht die Augen, wenn er einen „Flügeltürer-Mercedes“ oder einen „Jaguar E-Type“ durch die Straßen fahren sieht. Heute gebauten Autos könnte das Schicksal blühen, dass wir Sie in 30 Jahren nicht mehr auf der Strasse, sondern nur noch im Museum besichtigen dürfen. Für die Automobilindustrie verbirgt sich hinter diesem Szenario eine Zeitbombe. Wird eine moderner Audi A6, ein 7er BMW oder ein VW Golf aus dem Jahre 2005 nach 15 Jahren ausgemustert werden, weil die notwendigen Chips für die Reparatur der Elektronik nicht mehr zur Verfügung stehen? Sterben unsere Autos nicht mehr den „Rosttod“ sondern den „Elektroniktod“?

Moderne Autos sind ohne Elektronik nicht denkbar. Trotz Pannen bei der Einführung neuer Systeme und bei der Zuverlässigkeit sorgt die Elektronik ohne Zweifel für mehr Sicherheit, Sparsamkeit, Leistungsfähigkeit, Komfort und Umweltverträglichkeit unserer Autos. Der Einsatz elektronischer Systeme im Kfz wird sich weiter beschleunigen, weil sie den Innovationsmotor darstellt. Die rasante Entwicklung bei der Verkleinerung und Integration der Halbleiterbauelemente hat zu einer erheblichen Kostenreduzierung der Systeme geführt. In Folge dessen konnte es zu einem massiven Einsatz in der Kfz-Elektronik kommen.

Die immer schneller werdenden Produktlebenszyklen der Halbleiterindustrie lassen sich immer weniger mit den Forderungen der Automobilindustrie nach 25jähriger Verfügbarkeit in Einklang bringen. Fragen zur Einlagerung, Serieninstandsetzung, Nachserienversorgung, Standardisierung und Allzeitbedarf müssen hier geklärt werden. In diesem Zusammenhang wurde auch der Begriff „Obsolescence-Management“ geprägt.

Mit diesem aktuellen Thema wird sich die 2. Tagung „Langzeitversorgung der Automobilindustrie mit Halbleiter-Bauelementen“ beschäftigen, die das renommierte Haus der Technik am 22.6.2006 in München anbietet. Ziel der Veranstaltung ist die intensive Diskussion des derzeitigen Standes und der künftigen Lösungsansätze. Die Fachbeiträge stammen von namhaften Automobilherstellern, Zulieferern und Halbleiterherstellern. Obwohl sich die Tagung schwerpunktmäßig an die Automobilindustrie wendet, sind dort gemachte Erfahrungen auf andere Branchen wie Luftfahrt, Automatisierungstechnik, Militär u.a. übertragbar.

Information
Das ausführliche Veranstaltungsprogramm erhalten Interessierte beim Haus der Technik e. V. unter Tel. 0201/1803-344 (Frau Strenk), Fax: 0201/1803-346

Media Contact

Bernd Hömberg Haus der Technik e.V.

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