111. Internistenkongress der DGIM: Stammzelltherapie keine Zukunftsmusik

111. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin – 2. bis 6. April 2005, Rhein-Main-Hallen Wiesbaden

Embryonale Stammzellen sind die großen Hoffnungsträger, wenn es um die zukünftige Behandlung von Morbus Parkinson, Diabetes oder Alzheimer geht. Viele Forschungsergebnisse sind bislang jedoch erst im Tierversuch erzielt worden. Zahlreiche ethische und rechtliche Fragen, die mit ihrer Verwendung einhergehen, sind noch ungeklärt. „Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit kommen hingegen adulte Stammzellen und andere Körperzellen in der inneren Medizin zum Einsatz“, sagt Professor Dr. med. Anthony Ho, Ärztlicher Direktor der Abteilung für Innere Medizin V der Universität Heidelberg, im Vorfeld des 111. Internistenkongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Wiesbaden.

Auf dem Kongress diskutiert Ho mit Experten in dem Symposium „Stammzellen – Frischzellentherapie der Zukunft?“ über den aktuellen Stand der Forschung und die Stammzell-Therapie von morgen. Heute bereits werden Knochenmarksstammzellen von Erwachsenen zur Behandlung von Leukämien, Krebsleiden oder erblichen Immunerkrankungen angewendet. Insulin produzierende „Beta-Zellen“ aus der Bauchspeicheldrüse unterstützen seit den siebziger Jahren die Therapie des Diabetes mellitus. „Jedes Jahr werden allein etwa 4000 Krebspatienten in Deutschland durch eine Blutstammzelltransplantation gerettet“, betont Krebsspezialist Ho. Jüngeren Datums sind ebenfalls deutsche Studien, in denen Ärzte Patienten nach einem Herzinfarkt Stammzellen aus dem Knochenmark injizierten: Das geschädigte Gewebe des Herzmuskels erholte sich dadurch schneller von dem Infarkt. Eine Herausforderung stellen Stammzellen in der regenerativen Medizin dar: Wie aus den undifferenzierten Zellen eines Tages lebende Gewebe und sogar ganze Organe entsehen könnten, diskutieren die Fachleute in Wiesbaden.

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Anna Julia Voormann idw

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