Kongress der Europäischen Neurologischen Ultraschallgesellschaft

Kongress der Europäischen Neurologischen Ultraschallgesellschaft – Ausrichter des ESNCH Meeting vom 8. bis 11. Mai 2004 ist die Neurologische Klinik der Justus-Liebig-Universität Gießen – Informationsveranstaltung für die Öffentlichkeit zum „Tag des Schlaganfalls“ am 10. Mai 2004 in Wetzlar – Pressekonferenz am 11. Mai 2004

Ultraschall-Untersuchung

Den Kongress der Europäischen Neurologischen Ultraschallgesellschaft richtet in diesem Jahr die Neurologische Klinik der Justus-Liebig-Universität Gießen unter Federführung von Prof. Dr.med. Manfred Kaps und Dr.med. Marek Jauss aus, nachdem die vorausgegangenen Tagungen in Lissabon, Bern und Alicante stattfanden. Zu dem ESNCH Meeting (ESNCH = European Society of Neurosonology and Cerebral Hemodynamics) vom 8. bis 11. Mai 2004 in der Wetzlarer Stadthalle werden etwa 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ganzen Welt erwartet, vorwiegend aus europäischen Nachbarländern und Fernost.

Die Neurosonologie – das heißt die Anwendung von Ultraschalldiagnostik bei neurologischen Erkrankungen – hat in der letzten Dekade eine rasante technische Entwicklung genommen und ist vor allem in der Schlaganfalldiagnostik von zentraler Bedeutung. Arteriosklerotische Veränderungen in den hirnversorgenden Arterien können neurosonologisch detailgenau dargestellt und im Verlauf beobachtet werden. Dazu gehören auch Gefäßeinengungen und -verschlüsse, die häufig Ursache eines Schlaganfalls sind. Darüber hinaus lässt sich das Hirngewebe mittels Ultraschall auch direkt durch den Schädelknochen im Bild darstellen und ist auf diese Weise einer speziellen Beurteilung zugänglich. Der Vorteil der Methode liegt darin, dass sie nicht-invasiv ist und ohne große Umstände, wenn nötig direkt am Krankenbett, durchgeführt werden kann.

In den Vordergrund des Kongresses haben die Organisatoren der Gießener Neurologischen Klinik die Schlaganfallbehandlung und Prävention gestellt. Internationale Experten tauschen in mehr als 50 Vorträgen, 100 Posterbeiträgen, Konsensuskonferenzen, praktischen Übungen und Diskussionen Informationen aus und beraten über die Konsequenzen von Ultraschallbefunden für die Therapie. Untersuchungen in jüngster Zeit weisen darauf hin, dass Ultraschall die Auflösung von Thromben (Blutgerinnsel) in Hirngefäßen beschleunigt und verstärkt. Hierzu werden auf dem Kongress neueste klinische Forschungsergebnisse erwartet. Eine Arbeitsgruppe wird sich mit der Frage beschäftigen, mit welchen Standards Ultraschall als Überwachungsmethode bei Eingriffen an den Hirnarterien einzusetzen ist und welche Qualitätsverbesserungen man damit erreichen kann.

Am Montag, 10. Mai 2004, findet aus Anlass des bundesweiten „Tag des Schlaganfalls“ um 18 Uhr eine Satellitenveranstaltung im Stadthaus am Domplatz statt, zu der speziell die Bürger Wetzlars und Umgebung eingeladen sind. In für medizinische Laien verständlicher Form halten Experten Vorträge zum Thema Schlaganfall (siehe Anlage). Außerdem werden Ergebnisse des internationalen Kongresses vorgestellt, um der Öffentlichkeit Einblick zu geben in die Welt von Forschung und Wissenschaft. Die Gießener Neurologen möchten dabei „neurosonologische Körperwelten“ praktisch darstellen.

Für Dienstag, 11. Mai 2004, um 12.30 Uhr ist eine Pressekonferenz in der Stadthalle anberaumt, in der die Organisatoren und teilnehmende Wissenschaftler für Fragen bereit stehen. Für Rückfragen und weitere Informationen stehen Prof. Kaps und Dr. Jauss, Neurologische Klinik der Justus-Liebig-Universität Gießen, zur Verfügung.

Kontakt:

Medizinisches Zentrum für Neurologie und Neurochirurgie
Neurologische Klinik
Leiter: Prof. Dr. Manfred Kaps
Am Steg 14, 35385 Gießen
Telefon: 0641/99-45300, Fax: -45309
E-Mail: Manfred.Kaps@neuro.med.uni-giessen.de

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Charlotte Brückner-Ihl idw

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