Warum sind Familienunternehmen so erfolgreich?

Aktuelle Studie über Familienunternehmen – europaweit einzigartiges Institut für Familienunternehmen ab 2005 in neuer Trägerschaft

Gerade Familienunternehmen, die schon seit vielen Generationen bestehen, hängt oftmals ein verstaubtes Image an. Sie werden als „traditionell“ und „altmodisch“ oder gar als „Auslaufmodelle“ beschrieben. Dass diese Beschreibungen völlig an der Wirklichkeit vorbei gehen, zeigt nun ein empirisches Forschungsprojekt am Deutsche Bank Institut für Familienunternehmen der Universität Witten/Herdecke zu den „Erfolgsfaktoren von Mehrgenerationen-Familienunternehmen“. Gefördert von der Equa-Stiftung wurde über zwei Jahre untersucht, wie es den Unternehmen gelingt, die familieninterne Nachfolge kompetent zu regeln, die von Generation zu Generation anwachsende Zahl von Gesellschaftern zu organisieren und die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Unternehmens sicher zu stellen.

Im Rahmen des Projektes erforschte Unternehmen wie Oetker, Haniel, Freudenberg, Merck u.a. zeigen, dass familiäre Traditionspflege und unternehmerische Innovationskraft kein Widerspruch sein müssen. „Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Familienunternehmen ist das Management der Großfamilie“, so Prof. Rudolf Wimmer, der das Projekt gemeinsam mit Prof Fritz B. Simon leitet. Mit der sozialen Kraft einer Eigentümerfamilie, die sich dem Wohle des Unternehmens unterordnet, verfügen Familienunternehmen über eine Ressource, die börsennotierten Unternehmen nicht zur Verfügung steht. Von entscheidender Bedeutung für den Zusammenhalt, so ein Ergebnis der Studie, sei, dass allen Gesellschaftern eine Teilhabe am Unternehmen vermittelt werde, der über finanzielle Ausschüttungen hinausgeht. Gelingt dies nicht, zerfalle das Gefüge. Es komme zu Konflikten unter den Gesellschaftern, die häufig sowohl das Unternehmen als auch die Familie zerstörten. Um diesen worst case zu vermeiden, sei es ratsam, die Gesellschafterverträge regelmäßig zu aktualisieren und die Priorisierung der Unternehmensinteressen schriftlich zu fixieren.

Zu diesem und weiteren hochinteressanten Aspekten hat das Forschungsprojekt typische Muster zutage gefördert.

Mit dem VI. Kongress für Familienunternehmer an der Universität Witten/Herdecke findet sich am 13./14. Februar 2004 sogleich eine Möglichkeit, die Ergebnisse der Studie praktisch anzuwenden. Viele der Fragestellungen, die dem Forschungsprojekt zugrunde liegen, werden – neben anderen familienunternehmenstypischen Themen – in bis zu 30 unterschiedlichen Workshops gemeinsam mit Familienunternehmern bearbeitet.

Ab 2005 wird ein Kreis von bis zu 40 Familienunternehmern das Institut finanziell tragen. Damit rückt es inhaltlich noch näher an jene Zielgruppe, zu deren Erforschung es gegründet wurde. Derzeit sind bereits 30% der Institutsträgerplätze von ebenso engagierten wie namhaften Familienunternehmern übernommen worden. Das Institut besteht derzeit aus insgesamt drei Lehrstühlen unterschiedlicher Fachrichtungen (Soziologie, Psychologie, Betriebswirtschaft und Recht) und hat zum Ziel, die Besonderheiten des Familienunternehmens interdisziplinär zu erforschen.

Kontakt:

Universität Witten/Herdecke
Abteilung Kommunikation
Dr. Olaf Kaltenborn
Tel.: 02302/926-848, -754

Media Contact

Dr. Olaf Kaltenborn Universität Witten/Herdecke

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Forschende enthüllen neue Funktion von Onkoproteinen

Forschende der Uni Würzburg haben herausgefunden: Das Onkoprotein MYCN lässt Krebszellen nicht nur stärker wachsen, sondern macht sie auch resistenter gegen Medikamente. Für die Entwicklung neuer Therapien ist das ein…

Mit Kleinsatelliten den Asteroiden Apophis erforschen

In fünf Jahren fliegt ein größerer Asteroid sehr nah an der Erde vorbei – eine einmalige Chance, ihn zu erforschen. An der Uni Würzburg werden Konzepte für eine nationale Kleinsatellitenmission…

Zellskelett-Gene regulieren Vernetzung im Säugerhirn

Marburger Forschungsteam beleuchtet, wie Nervenzellen Netzwerke bilden. Ein Molekülpaar zu trennen, hat Auswirkungen auf das Networking im Hirn: So lässt sich zusammenfassen, was eine Marburger Forschungsgruppe jetzt über die Vernetzung…

Partner & Förderer