Sechs Jahre Forschung "Diskurs, Politik, Identität"

Wittgenstein-Preis ermöglichte ausführliche Diskurs-Studien, welche am 07 März 2003 präsentiert werden

Mehr Theorie für die Praxis!“ beschreibt die Ambition des mit rund 1,09 Mio. Euro dotierten Wittgenstein-Preises, der seit 1996 jährlich vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) vergeben wird. Als erste Preisträgerin bekam die Sprachwissenschafterin Ruth Wodak diese Förderung für Eliteforscher. Damit wurde von 1997 bis 2003 ununterbrochene Forschung in dem von ihr errichteten und geleiteteten Schwerpunkt „Diskurs, Politik, Identität“ ermöglicht. Die theoretischen und methodologischen Ergebnisse der vielen unterschiedlichen, aber theoretisch vernetzten Studien in diesem Bereich werden am 7. März 2003 im BAWAG-Veranstaltungszentrum Hochholzerhof präsentiert.

Das Weltbild von heute ist von schnellem Wandel und grenzenloser Kommunikation geprägt. Ein permanenter Änderungsprozess zieht sich in allen Lebensbereichen durch: Werte, Politik und damit verbunden auch Inhalte vieler Diskurse bleiben davon nicht verschont. Vor diesem Hintergrund hat sich ein Forschungsteam unter der Leitung von Ruth Wodak der Problematik der Identitätskonstruktionen in unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaften in Europa angenommen.

Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Diskurs, Politik, Identität“ wurden in folgenden Bereichen interdisziplinäre Studien zu verschiedenen europäischen Identitätskonstruktionen durchgeführt:

  • Einstellungen zur EU-Erweiterung
  • parlamentarische Debatten zu Einwanderung und Asylpolitik sowie zu Neutralität und NATO – im Vergleich mit anderen Ländern (z.B. Ungarn)
  • Auswirkungen der Mehrsprachigkeit in der EU und der Einfluss einer globalen Sprache (Englisch als so genannte „lingua franca“)
  • Unterschiede in der schriftlichen, mündlichen und symbolisch-visuellen Sprachgestaltung in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten und daraus folgende Probleme bei interkultureller Kommunikation und Entscheidungsfindung in EU-Organisationen
  • Der Umgang mit der NS-Vergangenheit anhand des Wehrmachtsthemas in der Politik, den Medien und individuellen Gedächtnissen

„In den vergangenen sechs Jahren ist es uns gelungen, ein interdisziplinäres Netzwerk wissenschaftlicher Institutionen im In- und Ausland aufzubauen. Dies ermöglichte uns eine länderübergreifende theoretische und anwendungsorientierte Diskursforschung mit einer Vielzahl an konkreten Ergebnissen“, beschreibt die erste Wittgenstein-Preisträgerin Ruth Wodak die Stärke ihres Projektes.

Media Contact

Martina Löwe Agentur Löwe und Partner

Weitere Informationen:

http://www.oeaw.ac.at/wittgenstein

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