Die Würde des Menschen ist (un)antastbar – Menschenrechtserziehung auf dem Prüfstand

Vom 24. bis 27. Januar 2002 findet eine Internationale Tagung des UNESCO-Lehrstuhls für Menschenrechtserziehung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium, dem Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales, des Deutschen Instituts für Menschenrechte (Berlin) sowie der Landeszentrale für politische Bildung des Landes Sachsen-Anhalt, statt. Zu dieser Kooperationsveranstaltung des UNESCO-Lehrstuhls für Menschenrechtserziehung Magdeburg werden über 100 Theoretiker und Praktiker aus dem In- und Ausland erwartet, u.a. Prof. Dr. Wolfgang Höpken, Leipzig, Prof. Dr. Dimitra Papadopoulou, Thessaloniki, und Prof. Dr. Vedrana Spajic, Zagreb.

Die Leistungsschwächen deutscher Schüler, die durch die TIMMS- und die Pisastudien offengelegt wurden, bewegen die Nation. Aber zu den Fähigkeiten, die Schulen vermitteln sollen, gehören nicht nur Lesen und Schreiben. Die demokratische Wissensgesellschaft erfordert auch Kompetenzen wie die Kenntnisse der Menschenrechte, die Fähigkeit staatliches Handeln nach den Menschenrechten zu beurteilen und sie als Orientierungswerte für ein gewaltloses und ziviles Zusammenleben zu nutzen, sagte Professor Karl-Peter Fritzsche, UNESCO-Lehrstuhlinhaber für Menschenrechte. Was leistet schulische und außerschulische Bildung zur Entwicklung dieser Kompetenzen? fragt eine internationale Tagung in Lutherstadt Wittenberg und stellt „Die Menschenrechtserziehung auf den Prüfstand“. Im Mittelpunkt stehen Themen zur Präventionskraft von Menschenrechtserziehung gegen Rechtsextremismus, Rassismus, aber auch gegen Fundamentalismus! Durch den 11. September 2001 haben die Menschenrechte zusätzlich Bedeutung gewonnen: in Zeiten neuer Verunsicherung und neuer Anti-Terror-Gesetze brauchen die Menschen Maßstäbe für den Schutz ihrer Freiheitsrechte. Im internationalen Vergleich soll diskutiert werden, wie Bildung auf die neue Spannung zwischen Sicherheit und Freiheit reagieren kann.

Die Tagung beginnt am Donnerstag, dem 24. Januar 2002, 14.00 Uhr und wird am Freitag, dem 25. Januar 2002, 09.00 Uhr, mit Workshops fortgesetzt. Von 15.00 Uhr bis 16.30 Uhr findet am Freitag ein Podiumsgespräch zur „Menschenrechtserziehung als schulisches und außerschulisches Lernen in Österreich, den Niederlanden, den USA und Deutschland – ein Vergleich“ mit Wissenschaftlern aus Wien, Zürich, Deutschland und den USA statt.
Vom 25. bis zum 27. Januar 2002 folgt ein internationales Expertentreffen zum Thema: „Menschenrechtserziehung nach dem 11. September“.

Tagungsort für beide Veranstaltungen ist die LEUCOREA im Fridericianum, Collegienstraße 62, Lutherstadt Wittenberg.

Weitere Auskünfte erteilt gern: Prof. Dr. Karl-Peter Fritzsche, UNESCO-Lehrstuhl an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Politikwissenschaft, Tel. (0391) 67 16585, E-Mail:  kpfritzsche@web.de

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Waltraud Riess idw

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