Encountering Industrial Ruins: A Critique of the Normative Ordering of Urban Space

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte die westliche Welt einen radikalen ökonomischen Strukturwandel. Dabei ist unter anderem die traditionelle Schwerindustrie, wie sie auch das Ruhrgebiet seit der industriellen Revolution geprägt hatte, Geschichte geworden.

Resultat ist der ökonomische Niedergang ganzer Regionen, der sich auch im Raum manifestiert: Riesige Industrieareale wurden stillgelegt und liegen seitdem brach. Einige erfuhren eine exemplarische Umnutzung und Musealisierung wie etwa die „Zeche Zollverein“. Andere Orte wurden abgerissen oder verfallen zu Ruinen einer untergegangenen Lebenswelt.

Tim Edensor beschäftigt sich seit mehreren Jahren ethnographisch mit britischen Industrieruinen. Er interpretiert sie als polyvalente „counter-spaces“. Als materielle Relikte einer nahen Vergangenheit können sie nachhaltig verstören und zum Nachdenken über gegenwärtige gesellschaftliche und kulturelle Prozesse anregen. Dieses als konstruktiv verstandene Irritationspotenzial nimmt Edensor zum Ausgangspunkt für eine Kritik an aktuellen Musealisierungs- und Kommodifizierungspraktiken sowie gegenwärtige Paradigmen der (Re-)Strukturierung und Vermarktung von Orten und Räumen.

Tim Edensor lehrt Cultural Geography an der Manchester Metropolitan University. Publikationen u.a.: Tourists at the Tadj. Performance and Meaning at a Symbolic Site (1998); National Identity, Popular Culture and Everyday Life (2002); Industrial Ruins: Space, Aesthetics and Materiality (2005).

„British Industrial Ruins“ von Tim Edensor: http://www.sci-eng.mmu.ac.uk/british_industrial_ruins/

Die Veranstaltung ist öffentlich. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.kwi-nrw.de oder unter der Telefonnummer 0201/7204-213.

Der Vortrag findet im Rahmen des interdisziplinären Workshops „Orte und Räume. Soziale Konstrukte und empirische Lebenswelten“ statt. Veranstalter ist das Graduiertenkolleg „Interkulturelle Kommunikation – Interkulturelle Kompetenz“, ein Kooperationsprojekt zwischen dem Kulturwissenschaftlichen Institut, der TU Chemnitz und der Hans Böckler Stiftung.

Media Contact

Dr. Armin Flender idw

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