Sustainable Pharmacy – Erste internationale Tagung zu Nachhaltiger Pharmazie

Arzneimittel sind unverzichtbarer Bestandteil unseres hohen Lebensstandards. Ihre Verwendung hat jedoch auch eine Kehrseite: Verschiedenste Arzneimittelwirkstoffe werden immer häufiger in Flüssen, im Grundwasser und vereinzelt auch im Trinkwasser nachgewiesen – ein Befund der für Deutschland ebenso wie für alle anderen Industriestaaten gilt.

Zugleich belegen immer mehr Daten, dass bestimmte Substanzen schädigende Wirkungen bei Wasserlebewesen hervorrufen. Angesichts dieser Umweltrelevanz von Arzneimitteln gewinnt die Entwicklung nachhaltiger Lösungsstrategien zunehmend an Bedeutung.

Das Konzept einer „grünen“, nachhaltigen Chemie („Green Chemistry“) hat in den letzten Jahren an Aufmerksamkeit gewonnen und beginnt sich in der chemischen Forschung durchzusetzen. Dabei werden alle Stationen im Lebenszyklus einer Chemikalie auf Umweltrelevanz betrachtet. Die Idee einer „Nachhaltigen Pharmazie“ schließt hier an und erweitert diesen Denkansatz. Die Entwicklung von Arzneimitteln soll nicht nur ressourcenschonend sein, sondern Produkte hervorbringen, die neben einer optimalen Wirksamkeit beim Menschen zugleich eine möglichst rasche biologische Abbaubarkeit in der Umwelt gewährleisten. Darüber hinaus stehen die nachhaltige Verwendung und Entsorgung von Arzneimitteln sowie innovative Konzepte in der Abwasserbehandlung im Fokus von „Sustainable Pharmacy“.

Mit der Tagung „Sustainable Pharmacy: Strategies and Perspectives for De-velopment, Use and Emission Management of Pharmaceuticals“ wird erstmalig der internationale Stand der Forschung und der Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit in der Pharmazie zusammengetragen. Ziel der Veranstaltung ist es, im Dialog mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis im Umgang mit Arzneimittelwirkstoffen in der Umwelt von einer Problem- zu einer Lösungsperspektive zu gelangen.

Die Konferenz richtet sich an Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aller relevanten Disziplinen und Praktiker aus der Pharmazeutischen Industrie, dem Gesundheitswesen, dem Wassermanagement sowie Behörden.

Als Referentinnen und Referenten konnten u.a. gewonnen werden:
John Sumpter (Brunel University, UK), David Taylor (Head of Global Environmental Strategy, AstraZeneca, UK), Michaela Schmitz (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft), James Clark (Green Chemistry Network, UK), Peter Dunn (Head of Green Pharmacy, Pfizer Global R&D, UK), Klaus Kümmerer (Universitätsklinikum Freiburg), Åke Wennmalm (Umweltbeauftragter beim Stockholm County Council, Schweden) Giampaolo Velo (Universität Verona, Italien), Susanne Schmitz (Umweltbundesamt, Dessau),Tove Larsen (EAWAG, Schweiz)
Programm und Anmeldung:
http://www.start-project.de/conference2008
http://www.dbu.de/media/041207024752f128.doc
E-Mail: c.tusche@dbu.de, Fax: 0541-9633-990
Konferenzgebühr: € 130,-
Pressekontakte:
Michaela Kawall
Wissenskommunikation & Öffentlichkeitsarbeit
Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE)
Tel.: 069-707 69 19-30
E-Mail: kawall@isoe.de
http://www.isoe.de
Franz-Georg Elpers
Pressesprecher der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
Tel. 0541 / 9633 – 520
E-Mail: presse@dbu.de

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