Belastungsfaktor Zeit- und Leistungsdruck beleuchtet

Immer häufiger stehen Beschäftigte unter Zeit- und Leistungsdruck. Die Fachtagung befasste sich unter anderem mit den Ursachen dieser Entwicklung, sowie den Auswirkungen der zunehmenden Beschleunigung und Intensivierung von (Dienstleistungs-)Arbeit. Die Vortragenden stellten zudem Gestaltungshinweise vor, mit denen Betriebe und Beschäftigte negative Stressfolgen verringern oder von vornherein vermeiden können.

Stärkerer Konkurrenzdruck, dem das Unternehmen ausgesetzt ist, technologische und soziale Beschleunigung, Unterbesetzung und immer breiter gefächerte Aufgabenprofile können beispielhaft als zentrale Ursachen für steigenden Zeit- und Leistungsdruck genannt werden. Dieser kann durchaus positive Auswirkungen haben, etwa in Form einer Leistungssteigerung und daraus resultierenden Erfolgserlebnissen.

Oft ergeben sich jedoch negative Folgen. Insbesondere bei fehlenden Ressourcen wie beispielsweise mangelnder sozialer Unterstützung kann es zu negativen Folgen kommen. Die präsentierten Ergebnisse zeigen, dass sich Zeit- und Leistungsdruck vor allem dann negativ auswirkt, wenn er zum Dauerproblem wird, wenn die gestellten Erwartungen und Leistungsziele unerreichbar scheinen und die Nichterfüllung von Vorgaben sanktioniert wird.

Viele Bewältigungsstrategien bei Zeit- und Leistungsdruck sind ambivalent Wer beispielsweise an Pausen spart und länger arbeitet, erreicht vielleicht einerseits die gestellten Ziele, nimmt jedoch andererseits eine verringerte Erholung und weniger Freizeit in Kauf. Im Ergebnis sind daher Strategien im Umgang mit Zeit- und Leistungsdruck zu empfehlen, die ihrerseits keine negativen Folgen nach sich ziehen. Von individueller Seite aus betrachtet gehören ein gewisser Pragmatismus im Umgang mit eigenen und fremden Anforderungen dazu sowie eine ausreichende Selbstsorge im privaten und beruflichen Leben.

Von betrieblicher Seite empfiehlt es sich, offen mit Zeit- und Leistungsdruck umzugehen und den Mitarbeitern Autonomie und Perspektiven zu bieten, um konstruktiv mit Problemen umgehen zu können. Die Vorträge der Fachtagung gibt es im Internetangebot der BAuA unter http://www.baua.de/dok/6497172.

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt hoheitliche Aufgaben – im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 650 Beschäftigte arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz.
http://www.baua.de

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Jörg Feldmann idw - Informationsdienst Wissenschaft

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