Den Angriff des Westlichen Maiswurzelbohrers abwehren

Der Westliche Maiswurzelbohrer, einer der stärksten und zerstörerischsten Schädlinge, bedroht den europäischen Maisanbau. Im Rahmen des DIABROTICA-Projektes werden daher verschiedene Möglichkeiten zur effektiven, kostengünstigen und umweltfreundlichen Bekämpfung dieses Schädlings untersucht.

Der Diabrotica virgifera virgifera LeConte oder der Westliche Maiswurzelbohrer (Western Corn Rootworm – WCR) ist einer der bedeutendsten Maisschädlinge. Er verursacht hohe Ertragsverluste und lässt die Kosten für die chemische Schädlingsbekämpfung auf westeuropäischen Feldern steigen. Dieser Blattkäfer trat zum ersten Mal in Serbien in Erscheinung und breitete sich in den vergangenen Jahren auf mehr als 15 Länder aus, einschließlich Italien, Deutschland und Ungarn. Dieser Schädling wird wahrscheinlich alle Länder, die im eurasischen Gebiet Mais anbauen, befallen.

Momentan beginnt der Schädling erst, sich durchzusetzen und muss mit rechtzeitigen sowie effektiven Maßnahmen bekämpft werden, um die katastrophalen Folgen zu minimieren. Bis jetzt konzentrierte man sich hauptsächlich auf die Bekämpfung im Larvenstadium, doch konventionelle Insektizidmethoden reichten bisher nicht aus. Im Rahmen des DIABROTICA-Projektes haben sieben Partner ihre Kräfte gebündelt, um dieses Problem gemeinsam anhand der Ökologie des WCR und unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte des Maisanbaus zu lösen. Das Hauptziel war die Entwicklung und der Aufbau einer sicheren und umweltfreundlichen Kulturführung, die an die unterschiedlichen Maisanbausysteme in Europa angepasst ist.

Ein sehr viel versprechendes Verfahren ist eine umweltfreundliche biologische und biotechnische Strategie, die das Partnersuchverhalten der ausgewachsenen Tiere stört. Zur Störung der Orientierung werden flüchtige halbchemische Stoffe wie Kairomon MCA (Methoxyzimtaldehyd) eingesetzt, welche die Anforderungen an die biologische Abbaubarkeit und die ökologischen Standards erfüllen. Die Forscher setzten jene Substanzen punktuell als Granulat von luftbasierten Systemen ein und untersuchten den Reiz und die Störung männlicher und weiblicher Käfer.

Solche Störungswerkzeuge wurden bereits erfolgreich bei der Vermehrungskontrolle von Schädlingen eingesetzt, es sind jedoch noch weitere Verbesserungen, auch hinsichtlich der Granulatzusammensetzung, notwendig. Dies kann aber aufgrund des erhöhten Arbeitsaufwandes für eine Evaluierung und des hohen Zeitaufwandes nicht mit den verfügbaren Ressourcen geschafft werden. Die Forschung auf diesem Gebiet geht jedoch weiter und wird wahrscheinlich nicht nur zu einem langsameren Voranschreiten des Befalls, sondern möglicherweise auch zu einer vollständigen Ausrottung führen.

Media Contact

Prof. Hans E. Hummel ctm

Weitere Informationen:

http://www.uni-giessen.de/uni/

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