Frauen in Fernsehserien sind Vorbilder bei der Berufswahl

Für die Berufswahl von jungen Frauen spielen Unterhaltungsserien im Fernsehen eine entscheidende Rolle. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die am Montag auf der internationalen Konferenz „MINT und Chancengleichheit in fiktionalen Formaten“ in Berlin vorgestellt wird.

Für die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Umfrage wurden 2457 Jugendliche verschiedener Bildungszweige ein bis zwei Jahre vor dem Schulabschluss gefragt, welche Faktoren bei ihrer Berufswahl eine Rolle gespielt haben. Knapp zwei Drittel der Mädchen gaben an, gelegentlich bis sehr häufig Interessantes über Berufe durch Serien erfahren zu haben und mehr als die Hälfte durch Spielfilme. 23 Prozent der Befragten sind durch Filme und Serien sogar auf ihren späteren Wunschberuf aufmerksam geworden – deutlich mehr als durch Unterricht in der Schule (13 Prozent), die Berufsberatung (17 Prozent) oder durch Infosendungen (20 Prozent).

Frauen sind in vielen fiktionalen Formaten zwar inzwischen selbstverständlich berufstätig. Sie werden aber nur selten über ihre Berufsrolle definiert: Bei 56 Prozent der männlichen, aber nur bei 40 Prozent der weiblichen Haupt- und Nebenrollen steht der Beruf im Zentrum des Handelns. Und: Nur 0,7 Prozent aller Protagonistinnen arbeiten in Forschung und Naturwissenschaft und sogar nur 0,5 Prozent in einem technischen Beruf. In amerikanischen Serienformaten dagegen werden Frauen in MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik – Berufen in Szene gesetzt.

Auch im wirklichen Leben sind Frauen in diesen Berufen in Deutschland nach wie vor unter repräsentiert: Nur jeder fünfte Hochschulabschluss in Ingenieurwissenschaften wird von einer Frau erworben, bei Mathematik und Informatik ist es jeder dritte. „Für mich ist das ein sehr wichtiges Thema“, betonte Bundesministerin Annette Schavan im Vorfeld der Konferenz. „Ich möchte Frauen darin bestärken, sich für Berufe zu entscheiden, die vermeintlich männertypisch sind.“ Das BMBF fördert deshalb unter anderem den „Girls Day“ und das „Haus der kleinen Forscher“, eine Initiative, mit denen Mädchen und Jungen früh mit Technik und Naturwissenschaften in Kontakt kommen. „Gerade im MINT-Bereich wird der Fachkräftemangel zum Problem“, so Schavan weiter. „Deshalb meine Botschaft an alle Mädchen und jungen Frauen: Wir brauchen mehr Ingenieurinnen, Forscherinnen, Naturwissenschaftlerinnen.“

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