Was glaubt Europa? – RUB-Studie zur religiösen Vielfalt wird international ausgeweitet
Nachdem eine Bochumer Studie im letzten Jahr gezeigt hat, dass es in NRW immer mehr religiöse Gemeinschaften gibt, stellt sich die Frage, ob dies international genauso aussieht. Bisher existieren kaum verlässliche Informationen darüber, wie sich solch eine religiöse Vielfalt auf die Gesellschaft auswirkt.
Diese Lücken wollen Bochumer Religionswissenschaftler um Prof. Dr. Volkhard Krech im Laufe der nächsten drei Jahre schließen, indem sie ihre Studie „Religiöse Vielfalt“ ausdehnen. „Das Projekt hat eine Pilotfunktion, da es nun europaweit ausgerichtet ist“, so Prof. Krech. Unter seiner Leitung beteiligen sich Forscherteams der Universitäten Tampere (Finnland) und Ljubljana (Slowenien) an dem Großprojekt, das über ein Budget von insgesamt 500.000 Euro verfügt.
Erfolgreiche Wettbewerbsteilnahme
Die Gelder stammen von dem EU-finanzierten Forschungskonsortium NORFACE (New Opportunities für Research Funding Co-operation in Europe), das ein Förderprogramm zum Thema „Re-emerge of Religion as a Social Funding Co-operation in Europe“ ausgeschrieben hat. In diesem Wettbewerb konnte sich das vom Bochumer Religionswissenschaftler Prof. Dr. Volkhard Krech geleitete Projekt als einer von zehn Gewinnern gegen 57 weitere Bewerber durchsetzen.
Studie in drei Ländern
Ziel ist es, die religiöse Vielfalt zu messen, sowie umfassend zu analysieren wie religiös motiviertes Handeln die Zivilgesellschaft und die Religionen selbst beeinflusst. Zentraler Ansatzpunkt hierfür ist die Frage nach der Verbindung von religiöser Pluralität und Identitätsbildung. Die Studie soll Konfliktpotenziale rechtzeitig erkennen und eindämmen, Dialoge zwischen den Religionen fördern und so eine verträgliche Koexistenz der Religionen ermöglichen. Als Beispiele für die internationalen Untersuchungen dienen Deutschland, Finnland und Slowenien.
Vielfalt vor allem in Ballungsgebieten
In den letzten Jahren hat sich die religiöse Landschaft stark verändert: Die Zahl der Gruppen und Bewegungen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Großkirchen steigt immer mehr an; über 8000 Organisationen ermittelte die Bochumer Studie „Religiöse Vielfalt in NRW“ im letzten Jahr. Vor allem Ballungsgebiete sind davon betroffen. Hier gibt es eine höhere Migrationsrate- eine Hauptursache für die religiöse Vielfalt. Von vielen kleinen Gruppierungen hört man allerdings nur dann etwas in der Öffentlichkeit, wenn ihr Glauben im Konflikt zu gesellschaftlichen Vorgaben steht (z. B. Schulverweigerer der Evangeliums-Baptisten). Weitere Ergebnisse der Studie gibt es im Internet unter http://www.religion-plural.org
Weitere Informationen
Prof. Dr. Volkhard Krech, Lehrstuhl für Religionswissenschaft Ruhr-Universität Bochum, Tel.: 0234/32-22272, E-Mail: religionswissenschaft@rub.de
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http://www.religion-plural.orgAlle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen
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