Stillen reduziert den Blutdruck

Blutdruckwerte bereits sehr früh festgelegt

Stillen hat einen positiven Langzeiteffekt auf die Reduzierung des Blutdruckes. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Bristol University gekommen. Sie geht davon aus, dass gestillte Kinder später einen niedrigeren Blutdruck haben als nichtgestillte. Das könnte zur Folge haben, dass das Stillen bei der Entstehung von Herzkrankheiten einen positiven Effekt hat. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem Fachmagazin Circulation veröffentlicht.

Die Untersuchung konzentrierte sich auf 4.763 Kinder von 0 bis 7 Jahren. Es zeigte sich, dass die gestillten Kinder durchschnittlich einen 0,8 mm Hg niedrigeren systolischen Druck hatten. Der diastolische Druck war ebenfalls durchschnittlich 0,6 mm Hg niedriger. Diese Ergebnisse blieben gleich, auch als weitere Faktoren wie Geburtsgewicht und die Herkunft der Mutter berücksichtigt wurden. Je länger ein Kind gestillt wurde, desto größer waren die Auswirkungen auf den diastolischen Druck. Obwohl die Unterschiede zwischen den gestillten und den nichtgestillten Kindern vergleichsweise gering waren, können sie trotzdem signifikant sein.

Der leitende Wissenschaftler Richard Martin erklärte, dass eine einprozentige Verringerung des systolischen Druckes jährlich in Großbritannien 2.000 Todesfälle verhindern würde. „Rund 40 Prozent aller Kinder in Amerika und Großbritannien wurden nie gestillt. Ein Ansteigen der Stillrate von 60 auf 90 Prozent könnte zwischen den 35 und 64-Jährigen bis zu 3.000 Todesfälle jährlich verhindern.“ Martin erklärte gegenüber BBC News Online, dass die Annahme der bis ins Erwachsenenalter anhaltenden Wirkung des Stillens derzeit noch einen Vertrauensvorschuss bedeute. Es scheine jedoch so zu sein, dass die Blutdruckwerte bereits sehr früh festgelegt werden.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die in der Muttermilch enthaltenen Nährstoffe eine entscheidende Rolle spielen. Muttermilch enthält langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Es wird angenommen, dass diese Fettsäuren die Entwicklung der Blutgefäße beeinflussen. Zusätzlich nehmen gestillte Kinder weniger Natrium zu sich, das ebenfalls in einem engen Zusammenhang mit dem Blutdruck steht. Babynahrung begünstigt bei manchen Kindern eine zu rasche Gewichtszunahme. Zu hohes Gewicht gilt ebenfalls als Risikofaktor für hohen Blutdruck.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer