Verbraucherpreise im Mai 2002 um 1,1 % zum Vorjahr gestiegen

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte in Deutschland im Mai 2002 gegenüber Mai 2001 um 1,1 % gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat blieb der Index unverändert. Dies ist der niedrigste Wert seit November 1999 (+ 1,0 %). Die Schätzung für Mai 2002 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit leicht nach unten korrigiert.

Entscheidend für das niedrige Monatsergebnis ist die überdurchschnittlich hohe Teuerungsrate von 3,5 %, die vor einem Jahr für den Mai 2001 ermittelt wurde. Dieser Preisanstieg wirkt sich im Jahresvergleich nicht mehr aus (sogenannter Basiseffekt) . Erinnert sei an die hohen Preissteigerungen im Vorjahr bei Nahrungsmitteln aufgrund von BSE und Maul- und Klauenseuche sowie bei Energie. Die Kraftstoffpreise hatten im Mai 2001 ihren Höchststand erreicht ( +15,4 % gegenüber Mai 2000).

Aktuell wirken die Heizöl- und Kraftstoffpreise wieder preissteigerungshemmend: Sie lagen im Mai 2002 um 5,5 % unter dem Niveau von Mai 2001 (Kraftstoffe: – 4,6 %). Im Vormonatsvergleich sanken die Preise um 2,1 %, Kraftstoffpreise sogar um 2,2 %. Ohne Heizöl und Kraftstoffe wäre der Gesamtindex von Mai 2001 bis Mai 2002 um 1,5 % gestiegen.

Die Jahresteuerungsrate für Nahrungsmittel im Mai 2002 betrug nur noch 0,4 % (April 2002: + 2,3 %). Der deutliche Rückgang gegenüber dem Aprilergebnis ist insbesondere auf den Basiseffekt zurückzuführen. Preistreibend im Jahresvergleich wirkten im Mai 2002 immer noch Fische und Fischwaren (+ 5,2 %), Molkereiprodukte und Eier (+ 3,2 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+ 3,2 %). Gemüse war dagegen 8,4 % billiger als ein Jahr zuvor (April 2002: + 1,3 %). Im Vergleich zum Vormonat gingen die Nahrungsmittelpreise um 0,1 % zurück (Gemüse: – 1,3 %).

Zur Erhöhung der Jahresteuerungsrate trug die Preissteigerung für Tabakwaren bei, deren Preise sich von Mai 2001 bis Mai 2002 um durchschnittlich 5,7 % erhöhten. Hervorzuheben sind ebenso die gestiegenen Preise bei Dienstleistungen, unter anderem verteuerte sich im Jahresvergleich die Reparatur von Schuhen um 5,5 %; die Preise für Friseurleistungen lagen um 4,1 % und die für Restaurant- und Cafébesuche um 4,0 % über dem Niveau von Mai 2001.

Im Mai 2002 ergab sich für das frühere Bundesgebiet im Vorjahresvergleich eine Preissteigerungsrate von 1,1 %. Im Vergleich zum April 2002 hat sich der Index nicht verändert. Für die neuen Länder und Berlin-Ost lag die Teuerungsrate gegenüber Mai 2001 bei 0,8 %. Im Vergleich zum Vormonat sank der Index um 0,1 %.

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland hat sich im Mai 2002 gegenüber Mai 2001 um 1,0 % erhöht. Im Vergleich zum Vormonat blieb der Index unverändert. Die Schätzung vom 24. Mai 2002 wurde damit sowohl für die Jahres- als auch für die Monatsrate leicht nach unten korrigiert.

Weitere Angaben enthalten der Eil- und der Monatsbericht Mai 2002 der Fachserie 17, Reihe 7, „Preisindizes für die Lebenshaltung“, die auch online im Statistik-Shop des Statistischen Bundesamtes unter http:// www.destatis.de/shop erhältlich sind.

Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte

Gesamtindex / Abteilungen
________

Jahr / Monat

1995 = 100

Veränderung
gegenüber
Vorjahres-
zeitraum

Veränderung
gegenüber
Vormonat

in %

Gesamtindex im Mai 2002

111,2

1,1

0,0

Nahrungsmittel und alkohol-
  freie Getränke


108,0


0,3


– 0,1

Alkoholische Getränke,
  Tabakwaren


113,0


3,3


– 0,1

Bekleidung und Schuhe

103,7

0,9

– 0,2

Wohnung, Wasser, Strom,
  Gas u.s.w.


115,0


0,7


0,0

Einrichtungsgegenstände,
  Haushaltsgeräte u.ä.


104,0


1,0


– 0,1

Gesundheitspflege

112,8

0,4

0,1

Verkehr

119,8

0,3

– 0,5

Nachrichtenübermittlung

82,4

0,6

0,4

Freizeit, Unterhaltung u.ä.

106,8

1,7

0,9

Bildungswesen

123,9

2,5

0,1

Beherbergungs- und Gast-
  stättendienstleistungen


111,9


4,1


1,0

Andere Waren und Dienst-
  leistungen


112,0


2,6


0,1

Gesamtindex

 

 

 

1997 D

 

103,3

1,9

1998 D

 

104,3

1,0

1999 D

 

104,9

0,6

2000 D

 

106,9

1,9

2001 D

 

109,6

2,5

2001

Mai

110,0

3,5

0,5

Juni

110,2

3,1

0,2

Juli

110,2

2,6

0,0

August

110,0

2,6

– 0,2

September

110,0

2,1

0,0

Oktober

109,7

2,0

– 0,3

November

109,5

1,7

– 0,2

Dezember

109,6

1,7

0,1

2002

Januar

110,6

2,1

0,9

Februar

110,9

1,7

0,3

März

111,1

1,8

0,2

April

111,2

1,6

0,1

Mai

111,2

1,1

0,0

______________
D = Jahresdurchschnitt

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