7,1% weniger Verbraucherinsolvenzen im Jahr 2008

Ein Vergleich der Insolvenzzahlen für das Jahr 2008 mit dem Vorjahreszeitraum würde die tatsächliche Entwicklung nicht korrekt widerspiegeln, da in Nordrhein-Westfalen die Insolvenzfälle im Jahr 2007 und Anfang 2008 nicht periodengerecht gemeldet wurden.

Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre lässt sich aber die Entwicklung für Deutschland insgesamt auch anhand der Ergebnisse der übrigen 15 Bundesländer darstellen. Ohne Nordrhein-Westfalen ging die Gesamtzahl der Insolvenzen im Jahr 2008 gegenüber 2007 um 6,5% und die Zahl der Verbraucherinsolvenzen um 7,1% zurück.

Das ist der erste Rückgang der Verbraucherinsolvenzen seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999. Die Unternehmensinsolvenzen nahmen 2008 um 4,5% gegenüber dem Vorjahr ab. Nach dem Höchststand im Jahr 2003 mit 39 320 Fällen waren die Unternehmensinsolvenzen damit zum fünften Mal in Folge niedriger als im jeweiligen Vorjahr.

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger wurden von den Gerichten für das Jahr 2008 bundesweit mit rund 33 Milliarden Euro angegeben gegenüber 32 Milliarden Euro im Jahr 2007. Obwohl die Unternehmensinsolvenzen nur etwa 19% der Insolvenzfälle ausmachten, entfielen auf sie zwei Drittel aller Forderungen. Zum Zeitpunkt des Insolvenzantrages waren 2008 bei den insolventen Unternehmen, die Angaben zu den Beschäftigten gemacht haben, 121 675 Personen beschäftigt. Im Vorjahr waren bei solchen Unternehmen 125 175 Arbeitnehmer von einer Insolvenz betroffen. Allerdings konnten die Gerichte in beiden Jahren bei jeweils etwa 16% der insolventen Unternehmen keine Angaben über die Zahl der betroffenen Beschäftigten machen.

Im Dezember 2008 haben die Amtsgerichte 2 237 Insolvenzen von Unternehmen (+ 13,1%) und 8 131Insolvenzen von Verbrauchern (+ 12,9%) verzeichnet. Insgesamt registrierten die Gerichte 12 568 Insolvenzen (+ 12,4%). Die Veränderungsraten beziehen sich dabei wiederum auf Berechnungen ohne Nordrhein-Westfalen.

Detaillierte Informationen und lange Zeitreihen zu den Verbraucherinsolvenzen (Tabelle 52411-0009) und Unternehmensinsolvenzen (Tabelle 52411-0004) können auch kostenfrei in der GENESIS-Online Datenbank abgerufen werden.

Weitere Auskünfte gibt:
Jenny Neuhäuser,
Telefon: (0611) 75-2642,
E-Mail: gewerbeanzeigen-insolvenzen@destatis.de

Media Contact

Jenny Neuhäuser Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

http://www.destatis.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Statistiken

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wie die Galvanotechnik durch Digitalisierung effizient wird

SurfaceTechnology GERMANY… Digitalisierung und Hartverchromung aus Chrom(III)-Elektrolyten: Das sind die beiden großen Themen, mit denen sich Forscherinnen und Forscher von der Abteilung Galvanotechnik am Fraunhofer IPA derzeit beschäftigen. Ihre Erkenntnisse…

Ersatz für Tierversuche – jetzt ganz ohne Tierleid

Erstes Gewebe-Modell der Leber völlig ohne Materialien tierischer Herkunft hergestellt. Wissenschaftler*innen der TU Berlin haben mit Hilfe von 3D-Biodruck erstmals ein Modell der Leber aus menschlichen Zellen hergestellt, ohne dabei…

Neue Wege zur mentalen Gesundheit

Magnetspule am Kopf sorgt für antidepressive Effekte… In der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Bonn (UKB) wird derzeit eine Studie zur Erforschung der antidepressiven Wirkung einer…

Partner & Förderer