Deutsch-Russisches Raumfahrtprojekt Rokviss vor dem Start

Bulmahn: „Zusammenarbeit mit Russland in der Raumfahrt zukunftsweisend“

Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn sieht gute Chancen für den Ausbau der russisch-deutschen Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung. Dafür sei das am Donnerstag startende gemeinsame Raumfahrtprojekt Rokviss (Robotic Components Verification on ISS) ein hervorragendes Beispiel, sagte Bulmahn am Montag zum Auftakt der deutsch-russischen Regierungskonsultationen in Hamburg. „Die Zusammenarbeit mit Russland in der Raumfahrt ist zukunftsweisend.“

Der Roboterarm soll am 23. Dezember 2004 um 23:19 Uhr MEZ vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur mit einem russischen Progress-Transporter zur Internationalen Raumstation (ISS) starten. Ende Januar 2005 soll er an einer Außenplattform der ISS montiert werden und dort seine Weltraumtauglichkeit beweisen. Rokviss besteht aus einem rund 50 Zentimeter großen Roboterarm, der fast ohne Zeitverzögerung, also in Echtzeit, von der Erde aus gesteuert werden kann. Sollte das Experiment gelingen, könnten in Zukunft von der Erde aus gefährliche und anstrengende Arbeiten im Weltraum durchgeführt und dadurch Astronauten entlastet werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert Rokviss mit 15 Millionen Euro. Die Kosten für das Experiment belaufen sich auf 11,5 Millionen, für Start, Montage und Betrieb auf der ISS fallen nochmals 3,5 Millionen Euro an.

Bulmahn bezeichnete das Experiment als technologische Spitzenleistung. „Durch den Einsatz von intelligenten und extrem beweglichen Robotern ergeben sich ganz neue Perspektiven für unbemannte Missionen auch in die Tiefen des Weltalls.“

Die Mission basiert auf einer Vereinbarung zwischen dem Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), den russischen Partnern Raumfahrtagentur Roskosmos und RKK Energia, sowie dem Münchner Unternehmen Kayser-Threde.

Die Experimente werden vom DLR in Oberpfaffenhofen gesteuert und ausgewertet. Die Hard- und Software wurde entwickelt und gebaut von EADS-Space Transportation (Bremen) als Hauptauftragnehmer und dem DLR – Institut für Robotik und Mechatronik in Oberpfaffenhofen, das für die Robotik-Komponenten und die Experimentdurchführung sowie die wissenschaftliche Auswertung der Ergebnisse verantwortlich ist, sowie der Firma Kayser-Threde (München), die Entwicklung und Bau des Experimentcomputers und der Stromversorgung übernommen hatte. Hoerner & Sulger (Schwetzingen) liefert die Kameraausrüstung mit Elektronikzubehör.

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