Überdosierungen müssen nicht sein

Überdosierungen in der Klinik können vermieden werden. Die Medizinische Universitätsklinik Heidelberg und die Dosing GmbH stellen auf der MEDICA 2008 in Düsseldorf vom 19. bis 22. November 2008 erstmals ein neues elektronisches Modul vor, das den Arzt automatisch warnt, wenn die verschriebene Dosis für den individuellen Patienten zu hoch ist.

Es ist Bestandteil des hocheffizienten elektronischen Arzneimittelinformationssystems AiDKlinik®, das Information zu über 64.000 Arzneimitteln liefert. Ist die eingetragene Dosis zu hoch, macht ein Warnhinweis den Arzt darauf aufmerksam, dass er die Dosis anpassen muss.

Überdosierungen gehören zu den häufigsten Medikationsfehlern im Klinikalltag und kommen bei über 4 Prozent der Verordnungen vor. Sie sind besonders bedrohlich bei der Verordnung von Medikamenten mit vielen Nebenwirkungen sowie einer engen therapeutischen Breite, d.h. einem schmalen Dosierungsbereich, der ungefährlich ist.

Zu hohe Dosierung durch fehlende Information und Wechselwirkungen

„Zu hohe Dosen werden verschrieben, wenn Informationen zum Arzneimittel fehlen oder bestimmte Charakteristika des Patienten, z. B. Nierenfunktionsstörungen, nicht ausreichend berücksichtigt werden“, erklärt Professor Dr. Walter Haefeli, Ärztlicher Direktor der Abteilung Innere Medizin VI, Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg. Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, wenn etwa der Abbau eines Arzneistoffes gehemmt wird, spielen eine wichtige Rolle.

Mit dem neuen MaxDose-Modul von AiDKlinik® steht nun erstmalig ein elektronisches Hilfsmittel zur Verfügung, das dynamisch Patientendaten und Arzneimittelwissen verknüpft und vor einer Überdosis warnt. „Bereits im ersten flächendeckenden Einsatz im Klinikum Heidelberg hat MaxDose Überdosierungen erheblich verringert. Fehlwarnungen kamen nicht vor, da die maximal zulässigen Dosen in jedem Einzelfall genau berechnet werden“, berichtet Professor Haefeli. Das System konnte ohne zusätzliche Schulungen eingeführt werden; die Ärzte nutzten es überdurchschnittlich häufig.

Einzellizenz für AiDKlinik® über den Thieme-Verlag erhältlich

AiDKlinik®, der elektronische Arzneimittel-Berater auf Internet-Basis, wurde 2004 erstmals auf der MEDICA vorgestellt und ist mittlerweile in vielen Kliniken in Deutschland im Einsatz. Als Datengrundlage für AiDKlinik® dient die Datenbank Pharmindex, die vom Medizinverlag Medizinische Medien Informations GmbH (MMI, Neu-Isenburg) herausgegeben und 14-tägig aktualisiert wird. Im Gegensatz zu anderen elektronischen Systemen erlaubt AiDKlinik® die direkte Kopplung an Wissensdatenbanken und ermöglicht so auch die flexible Anbindung hauseigener Informationen.

Seit März 2008 können auch Einzelpersonen, Apotheker und niedergelassene Ärzte eine Lizenz für AiDKlinik® über den Thieme-Verlag erwerben unter www.doctors-aid.de/.

Den Stand der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg und der
Dosing GmbH finden Sie auf der MEDICA 2008 in Halle 16 C41.
Weitere Information im Internet unter:
www.AiDKlinik.de
www.doctors-aid.de
Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Walter E. Haefeli
Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik
Abteilung Innere Medizin VI
linische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie #
Im Neuenheimer Feld 410, 69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 8740
E-Mail: walter.emil.haefeli@med.uni-heidelberg.de
Dipl.-Ing. Jens Kaltschmidt
Geschäftsführer Dosing GmbH
Hans-Bunte-Str. 8-10
69123 Heidelberg
Tel.: 06221 / 73 66 936
E-Mail: jens.kaltschmidt@dosing-gmbh.de
Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

Media Contact

Dr. Annette Tuffs idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer