UDE-Projekte auf der CeBIT: Spielerisch und planvoll
Die Flimmerkiste hat sich zur Medienplattform gemausert: Fernseher verbinden sich mit Facebook oder mit Internet-Videotheken und bringen eine bunte Unterhaltungswelt ins Wohnzimmer. Tablets und Smartphones sind ebenso allgegenwärtig.
Wie sich alle Komponenten noch besser verknüpfen lassen, erforscht das Projekt „Smart Gaming“ an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Eine zweite Forschergruppe zeigt mit dem Startup „Locoslab“, wie man in unübersichtlichen Gebäuden nicht die Orientierung verliert. Vom 10. bis zum 14. März stellen die Wissenschaftler ihre Ideen auf der CeBIT in Hannover vor.
Zwischendurch kurz mit den „Angry Birds“ spielen oder Mails abrufen. Das ist für viele bereits Alltag. Doch wie lassen sich all die mobilen Helfer komfortabel kombinieren? „Wir entwickeln dafür eine familientaugliche Spiele-Plattform, die leicht zu bedienen ist“, berichtet Katharina Emmerich, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Medieninformatik und Entertainment Computing. „Durch die Multimediatechnik wird eine Interaktion mit völlig neuen Entertainment-Produkten möglich, die wir Smart Gaming nennen.“
Zentrale Fragen: Welche Geräte sind vorhanden; wie kommunizieren sie miteinander? Welche Darstellungsformen gibt es, und wie können sie von den Nutzern gesteuert werden? Die Forscher arbeiten an einer Basisstation, die ihre Umgebung nach Endgeräten wie Smartphones scannt, bevor sie diese selbstständig und benutzerfreundlich verknüpft. Dann kann der Spaß beginnen. Als Second Screen Gaming, also mit einem gemeinsamen großen Bildschirm und kleinen Bildschirmen für jeden, der mitmachen möchte. Es wird ein Spiel-Prototyp entwickelt, den man in Hannover in Halle 9 am Stand D24 bereits testen kann.
Was künftig noch alles möglich ist, zeigt der gefragte CeBIT-Gründerwettbewerb Code-N: 50 junge Firmen aus aller Welt präsentieren hier eindrucksvoll ihre Visionen, darunter „Locoslab“. Drei Informatiker der UDE haben ein Navi entwickelt, das auch in geschlossenen Räumen funktioniert – also ohne GPS-Verbindung. An Flughäfen, in Einkaufszentren und auf Messen fällt die Orientierung oft schwer. Praktisch ist hier die neue Lokalisierungs-App, die über WLAN und Bluetooth läuft und sich flexibel anpassen lässt.
Einer der Geschäftsführer ist Stephan Wagner; er erklärt den Ansatz: „Unser Navi läuft im Standard-Funknetz – drinnen und draußen – und ist sehr genau. Das eigentlich Neue ist aber die Kalibrierungssoftware.“ Will man bislang nämlich ein Ortungssystem für ein anderes Firmengelände nutzen, muss die App neu konfiguriert und angepasst werden. Das ist sehr aufwändig und kostet. „Unser patentiertes Verfahren schafft das wesentlich schneller und günstiger. Man kann die App für jeden Kunden zügig individualisieren.“. Und auf der CeBIT in Halle 16 lässt sich gleich testen, wie man im Messe-Dschungel am besten von A nach B kommt.
Weitere Informationen:
http://medieninformatik.uni-due.de/smart-gaming/
Prof. Dr. Maic Masuch, Tel. 0203/379-1341, maic.masuch@uni-due.de
Stephan Wagner, Tel. 0228/28629740, wagner@locoslab.com
Redaktion: Katrin Koster, Tel. 0203/379-1488
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