MEDICA 2006: Innovative Verfahren zur medizinischen Diagnostik und Weiterbildung

Fachgerechte Medizinerfortbildung beim Lasereinsatz

Die Lasersicherheit wird im Medizinbereich immer wichtiger. Bei unsachgemäßen oder ungenauen Einsätzen können die Augen und die Haut der Patienten und des Klinikpersonals geschädigt werden. Auch die in der Umgebung befindlichen Geräte und Hilfsmittel müssen gesetzliche Vorgaben und Richtlinien erfüllen. Um diese hohen Sicherheitsstandards zu gewährleisten, bietet der Fachbereich Physik der TU Kaiserslautern entsprechende Ausbildungseinheiten und Laserschutzkurse für medizinisches Personal an, die mit der Qualifikation zum „Laserschutzbeauftragten“ zertifiziert werden.

Autofluoreszenz als Mittel der Tumor-Früherkennung und Krebstherapie

Eine sichere Frühdiagnose und rechtzeitige Therapie ist für eine effektive Behandlung von Krebspatienten unabdingbar und essentiell. Eine vielversprechende Methode stellt dabei die Photodynamische Diagnose (PDD) und Therapie (PDT) dar. Die Autofluoreszenzdiagnose ermöglicht nach Verabreichung von Farbstoffen unter Einstrahlung von blauem Licht die Tumore zu lokalisieren und abzugrenzen. Die anschließende Bestrahlung mit rotem Licht induziert photochemische Prozesse, die schließlich die Tumorzellen zum Absterben bringen. Vor allem die Diagnose und Therapie von Tumoren des Mundraums und von peripheren Lungentumoren soll hierbei deutlich verbessert werden.

Bekämpfung infektionsbedingter Todesfälle durch antimikrobielle Therapie ohne Nebenwirkungen

Weltweit häufen sich infektionsbedingte Todesfälle. Antibiotische Wirkstoffe entfalten bei neuartigen resistenten Bakterienstämmen nicht mehr ihre volle Wirkung. In einer Kooperation der Fachbereiche Biologie und Physik der TU Kaiserslautern wird an Behandlungsalternativen gearbeitet. So werden bei der photodynamischen Therapie Farbstoffe verabreicht, die sich selektiv in tumorösem Gewebe und auch in Bakterien anreichern. Durch Lichtwellen werden dann phototoxische Prozesse gestartet, krankes Gewebe oder Bakterien abtöten. Diese photodynamische Inaktivierung von Keimen ist für die medizinische Mikrobiologie eine neue nebenwirkungsarme Alternative.

Kohlenstoffschichten verbessern Implantatverträglichkeit

Bei der Herstellung medizinischer Instrumente und Implantate spielen die Materialen eine entscheidende Rolle. Das Institut für Dünnschichttechnologie hat durch die Entwicklung spezieller Niedertemperaturverfahren für die Beschichtung temperaturempfindlicher Substrate mit diamantähnlichem amorphen Kohlenstoff (DLC) eine Vielzahl neuer Anwendungsfelder im biomedizinischen Bereich entwickelt. Somit kann die Körperverträglichkeit erheblich verbessert werden. Es wurde nachgewiesen, dass mit Hilfe der DLC-Schicht die Ablagerung funktionsbeeinträchtigender kristalliner Biofilme auf Kathetern und Implantaten reduziert und somit die Verträglichkeit verbessert wurde.

Während der MEDICA wird die Kontaktstelle für Information und Technologie (KIT) die Standbesucher über alle Fachgebiete und Institutionen der TU Kaiserslautern sowie über das umfangreiche Leistungsangebot der KIT informieren.

Quelle:
Kontaktstelle für Information und Technologie (KIT), Technische Universität Kaiserslautern, Paul-Ehrlich-Straße Gebäude 32, D-67663 Kaiserslautern, Telefon: (0631) 205-3001, Telefax: (0631) 205-2198, E-Mail: messe@kit.uni-kl.de

Media Contact

Dr. Cornelia Blau idw

Weitere Informationen:

http://www.kit.uni-kl.de

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