Deutschland hält Spitzenposition in der Medizintechnik

Deutschland belegt international Spitzenpositionen in der Medizintechnik und wird diese in den nächsten Jahren weiter ausbauen. Das zeigen die Ergebnisse des VDE Technologie-Barometer 2004, einer Umfrage unter VDE-Experten und Mitgliedsunternehmen des Verbandes. Mit einem Gesamtumsatz von 12,5 Milliarden Euro im Jahr 2003 ist die Medizintechnik zudem ein wichtiger Innovationsträger der deutschen Wirtschaft.

Rund 70 Prozent der VDE-Mitgliedsunternehmen sind davon überzeugt, dass Deutschland und Europa neben der Elektrotechnik und Automation in der Medizintechnik über die höchste Innovationskraft weltweit verfügen. Innerhalb der Europäischen Union produziert Deutschland mehr als doppelt soviel medizinische Waren wie Frankreich, das innerhalb der EU auf dem zweiten Platz folgt.

Medizintechnikunternehmen in Deutschland erzielen mehr als 50 Prozent ihres Umsatzes mit Produkten, die weniger als zwei Jahre alt sind. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung liegen mit rund 8 Prozent doppelt so hoch wie der Industriedurchschnitt.

Besonders erfreulich: die „insgesamt gute“ Akzeptanz der Medizintechnik in der Bevölkerung. 84 Prozent der Bundesbürger zählen sie in einer repräsentativen Umfrage des Verbandes zu den wichtigsten Zukunftstechnologien. Eine große Mehrheit (69 Prozent) ist jedoch der Meinung, das deutsche Gesundheitssystem nutze die Chancen des Fortschritts zu wenig.

Vielversprechende Entwicklungen der medizinischen Diagnostik und Therapie sind auf neuartige medizintechnische Entwicklungen zurückzuführen. Neben einer erhöhten Lebensqualität der Patienten eröffnen sie häufig auch eine Reduzierung der Kosten pro Krankheitsfall. Mit Mikro- und Telemedizin beispielsweise könnten zahlreiche chronische Krankheiten früher erkannt, besser behandelt und Folgeerkrankungen sogar vermieden werden. Durch den unterstützenden Einsatz von vernetzten Datensystemen und einer computergestützten Prozesskontrolle halten Fachleute im VDE im Bereich der Krankenhäuser eine 30-prozentige Kostenreduzierung für möglich.

Die hervorragende Stellung Deutschlands in der Medizintechnik kann nach Ansicht des VDE nur gesichert werden, wenn die Rahmenbedingungen für Innovationen richtig gesetzt sind. Hierzu gehört neben einer interdisziplinären Forschung vor allem die schnelle Einführung neuer Verfahren im Gesundheitswesen und deren Aufnahme in den Leistungskatalog. Allerdings scheint die Einführung der Fallgruppenpauschalen (DRG – Diagnosis Related Groups) derzeit die Markteinführung innovativer Verfahren eher zu verzögern. In den komplexen gesetzlichen Rahmenbedingungen und der Bürokratie sehen die VDE-Mitgliedsunternehmen derzeit die größten Innovationsbarrieren.

Download weiterer Ergebnisse aus dem Technologie-Barometer 2004: www.vde.com/reports

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