Ultraschall zerstört den Prostatakrebs
Ein neues Ultraschallgerät in der HELIOS Klinik Borna erweitert die Therapiemöglichkeiten bei Prostatakrebs. Für manche Betroffene bietet die Zerstörung des Tumors mit hoch intensivem, fokussiertem Ultraschall (HIFU) eine Alternative zur Operation.
Bisher ist das Ultraschallgerät erst an drei Klinikstandorten Deutschlands – in Hamburg, Regensburg und München – fest etabliert. Weitere sieben Kliniken betreiben das Gerät mobil.
Dr. Dietmar Schulz, Chefarzt der Urologischen Abteilung der HELIOS Klinik Borna: „Prostatakrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Männern, ein operativer Eingriff ist oft unumgänglich. Eine offene Operation wäre belastend für den Patienten, er verliert Blut und wird meist impotent. Die minimalinvasive Technik ist dagegen für unsere Patienten besonders schonend. Wir setzen dieses neue Therapieverfahren ein, wenn eine radikale Entfernung der Prostata wegen Begleiterkrankungen, Blutungsrisiko oder wegen des hohen Patientenalters nicht in Frage kommt.“
Ultraschall dient in der Medizin vornehmlich diagnostischen Zwecken, um zum Beispiel innere Organe zu beurteilen oder Föten im Mutterleib zu überwachen. Bei der neuen therapeutischen Anwendung werden Schallwellen gebündelt und durch eine Art Hohlspiegel in die Prostata geleitet. So entstehen Temperaturen von 80 Grad Celsius, womit das Gewebe in der Prostata punktgenau thermisch zerstört und praktisch weggeschmolzen wird.
Die HIFU-Behandlung erfolgt in einer sogenannten Rückenmarksnarkose und dauert etwa zwei Stunden. Die Ultraschallwellen werden dabei über eine Sonde durch den Enddarm in die Prostata gebracht, so dass kein Schnitt gemacht werden muss. Der Patient spürt so gut wie nichts von der Behandlung und kann die Klinik nach drei Tagen wieder verlassen.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.helios-kliniken.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie
Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…
Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…
Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze
Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…