Grippevirus gegen Medikamente resistent

Experten: Grippe-Epidemie überfällig

Das Grippevirus wird gegen die wichtigsten Arzneien, die zur Behandlung verwendet werden, resistent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Ärzten in Japan, die 50 Kinder untersucht haben, die in den Jahren 2002 und 2003 mit Grippe ins Krankenhaus kamen. Das berichtet die BBC unter Berufung auf The Lancet.

Die Forscher fanden heraus, dass neun der Kinder resistent auf die neue Generation von Medikamenten reagierten, die zur Bekämpfung des Virus eingesetzt wurden. Diese Erkenntnisse erregen nicht nur unter den Experten Besorgnis, weil eine Behandlung mit besagten Medikamenten im Falle einer Grippe-Epidemie unumgänglich wäre. Diese Präparate gehören zu der Klasse der Neuraminidase-Hemmer und inkludieren Relenza, das von GlaxoSmithKline hergestellt wird, und Tamiflu von Roche.

Zur Zeit sind das die wirksamsten Waffen gegen eine Grippe. Sie hindern das Virus daran, sich von einer Zelle fortzubewegen und eine gesunde Zelle zu infizieren. Wissenschaftler wissen schon länger, dass manche Grippestämme resistent gegen diese Medikamente sind. Doch die aktuelle Studie kommt zu dem Schluss, dass Resistenzen viel häufiger sein könnten als ursprünglich angenommen. Im Falle eines größeren Ausbruchs der Grippe haben diese Erkenntnisse ernste Auswirkungen. Einige Experten glauben, dass eine Grippe-Epidemie längst überfällig ist. Im letzten Jahrhundert gab es drei Epidemien, die größte im Jahr 1918 tötete 40 Mio. Menschen.

Die Ärztin Anne Moscona von der Mount Sinai School of Medicine in New York fordert sofortige Forschungen auf diesem Gebiet: „Wir benötigen zusätzliche Informationen über das Aufkommen von Resistenzen.“ Außerdem müsse man herausfinden, ob die resistenten Varianten aus der aktuellen Studie übertragbar wären. Laut John Oxford von der Queen Mary´s School of Medicine kann der Virus zwar mutieren, sich aber nicht ausbreiten. Trotzdem sieht er in den Erkenntnissen eine Warnung: „Wir müssen damit fortfahren, diese Viren zu überwachen und mehr über sie herauszufinden.“

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Marietta Gross pressetext.austria

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