Beispiellose Zusammenarbeit führt zur Identifizierung des SARS-Virus in Rekordzeit

Dank einer beispiellosen wissenschaftlichen Zusammenarbeit gelang die Identifizierung des für den Ausbruch von SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome – schweres akutes Atemwegssyndrom) verantwortlichen Krankheitserregers in Rekordzeit, erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Die WHO verkündete am 17. April, dass ein Mitglied der Familie des Coronavirus, das bei Menschen noch nie zuvor aufgetreten ist, die Ursache von SARS ist. Die Identifizierung dieses neuen Krankheitserregers war das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen 13 Labors aus zehn Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, die Niederlande und das Vereinigte Königreich.

„Das Tempo, mit dem die SARS-Forschung vorangeschritten ist, war erstaunlich“, sagte der WHO-Wissenschaftler David Heymann. „Dank einer außergewöhnlichen Zusammenarbeit zwischen Labors aus Ländern in der ganzen Welt wissen wir nun mit Bestimmtheit, was die Ursachen von SARS sind.“

Die Identifizierung des Coronavirus, dem die WHO die Bezeichnung „SARS-Virus“ gegeben hat, bedeutet, dass Wissenschaftler nun an der Entwicklung von Diagnoseinstrumenten zur Eindämmung der Krankheit arbeiten können. Experten werden in den nächsten Tagen bei der WHO zusammentreffen, um zukünftige Strategien zum SARS auszuarbeiten.

„Die Menschen in diesem Netzwerk haben Gewinnstreben und Prestige außen vor gestellt und arbeiten zusammen, um die Ursache dieser neuen Krankheit zu finden und neue Wege zu ihrer Bekämpfung aufzuzeigen“, sagte Klaus Stöhr, WHO-Virologe und Koordinator des gemeinsamen Forschungsnetzwerks. „In dieser globalisierten Welt ist solch eine Zusammenarbeit der einzige Weg zur Bekämpfung neu aufkommender Krankheiten.“

Das Netzwerk widmet seine Entdeckung des SARS-Virus Dr. Carlo Urbani, dem WHO-Wissenschaftler, der die Welt als erster vor der Existenz des SARS warnte. Er starb am 29. März 2003 an dieser Krankheit.

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