Computer unterstützt Kreuzbandriss-OP

Navigationssystem berechnet idealen Verlauf des Transplantates

Am Krankenhaus Klosterneuburg ist erstmals in Österreich ein Kreuzbandtransplantat mit Computeruntertstützung eingesetzt worden. Bei der neuen Operationsmethode empfängt eine mit dem Rechner verbundene Infrarotkamera über zwei fix am Bein angebrachte Sensoren und einem mobilen Sensor Daten über die Position des Gelenkes in drei Ebenen. Im Fall der Arthroskopie stand dem Chirurgen bislang nur ein zweidimensionales Bild am Monitor zur Verfügung. Durch eine Weitwinkeloptik war das Bild zwar vergrößert, aber verzerrt, was die Orientierung erschwerte.

Die vom Unfallchirurgen Peter Valentin durchgeführte neue Operationsmethode soll sich u.a. durch absolute Präzision beim setzen der Bohrkanäle auszeichnen. Dabei erlauben die vom Computer zusätzlich gelieferten Informationen über individuelle Gelenksisometrie und Anatomie die ideale Platzierung des tibialen (am Unterschenkel) und femoralen (am Oberschenkel) Bohrkanals und somit die optimale Lage und Funktion des Kreuzbandersatzes. „Bisher konnte sich ein Chirurg nur an den Resten des gerissenen oder nicht mehr vorhandenen Kreuzbandes orientieren. Deren Grundflächen sind allerdings nicht ident mit dem Durchmesser des Transplantates. Mit Hilfe konventioneller Zielgeräte musste sich der Operateur auf seine Erfahrung verlassen. Somit wurde ein Kompromiss beim Verlauf des neuen Kreuzbandes eingegangen“, erklärt Valentin. Bis Ende März plant der Unfallchirurg weitere sieben Operationen mit dem von der Firma Aesculap in Tuttlingen/Deutschland entwickelten Navigationssystem OrthoPilot.

In den vergangenen Jahren haben Kreuzbandrisse rasant zugenommen. 1992 wurden noch 3.000, im Jahr 2002 bereits über 4.000 Kreuzbandrisse operiert. Der typische Verletzungsmechanismus für eine Kreuzbandverletzung ist eine Dreh-Knickbewegung oder Verdrehung des Kniegelenkes vor allem beim Schifahren und Snowboarden, beim Fußballspiel und anderen Ballsportarten.

Media Contact

Sandra Standhartinger pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.kh-klosterneuburg.at

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