Kaffee zeigt auch ohne Koffein Wirkung

Nervenaktivität steigt auch bei entkoffeinierter Variante

Jene Personen, die zur Vermeidung von Bluthochdruck zu entkoffeiniertem Kaffee greifen, könnten ihre Zeit verschwenden. Laut Forschern der Universität Zürich ist Koffein nicht wie bisher häufig angenommen für die Steigerung des Blutdrucks verantwortlich. Sowohl normaler als auch entkoffeinierter Kaffee erhöhten die Nervenaktivität. Zudem war es unerheblich, ob die Testpersonen regelmäßige oder gelegentliche Kaffeetrinker waren. Die Studie umfasste allerdings nur ein Sample von 15 Probanden. Die Ergebnisse wurden im Journal of the American Heart Association „Circulation“ veröffentlicht.

Die Forscher um den Kardiologen Roberto Corti vom Universitätskrankenhaus Zürich maßen bei den Probanden die Herzfrequenz und die Aktivität des Nervensystems. Sechs der Teilnehmer tranken regelmäßig Kaffee, neun waren nur gelegentliche Kaffeetrinker. Verabreicht wurde ihnen entweder ein starker Espresso oder eine entkoffeinierte Version. Beide Varianten ließen bei gelegentlichen Kaffeetrinkern den Blutdruck signifikant ansteigen.

Nur in einer Hinsicht fand das Schweizer Team einen Unterschied zwischen Kaffee mit und ohne Koffein: Bei regelmäßigen Kaffeetrinkern stieg bei Genuss der entkoffeinierten Variante der Blutdruck nicht, bei gelegentlichen Kaffeetrinkern ging er aber deutlich nach oben, berichtet die BBC heute, Dienstag. Noch sind aber weitere Untersuchung nötig, ob Personen mit Blutdruck-Problem vom Genuss von entkoffeiniertem Kaffee abgeraten werden soll.

Demnach muss ein weiterer Inhaltsstoff im Kaffee für die Stimulierung des kardiovaskulären Systems verantwortlich sein, resümiert Corti. Welche Substanz dies ist, können Wissenschaftler noch nicht sagen. Bislang wurde Koffein für die Blutdrucksteigerung und die erhöhte Aktivität des Nervensystems verantwortlich gemacht.

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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