Botenstoff ist möglicherweise Schlüssel für neue Therapie des Pankreaskarzinoms

Novartis-Stiftung fördert Erforschung des Krebses der Bauchspeicheldrüse

Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den bösartigsten Krebsarten überhaupt. Nur zwei bis vier Prozent aller Betroffenen überleben die ersten fünf Jahre nach Diagnosestellung. Eine der Ursachen für diese äußerst ungünstige Prognose besteht darin, dass die Erkrankung meist sehr spät erkannt wird. Eine chirurgische Therapie kann daher nur bei zehn bis 15 Prozent der Patienten durchgeführt werden und das auch nur mit unzureichendem Erfolg. Ein zweiter Grund für die schlechten Aussichten der Patienten ist, dass es momentan keine wirksame Chemotherapie gibt. Neuere Forschungen konnten indes zeigen, dass sowohl an der Tumorentstehung als auch an der Therapieresistenz ein in der Zelle aktiver Botenstoff, der sogenannte Nuclear Factor-kappaB (NF-kappaB), beteiligt ist. Für die genauere Erkundung dieses Botenstoffes hat die Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung am 9. November 2002 ein Graduierten-Stipendium an Dr. Alexander Arlt von der Christian-Albrechts-Universität Kiel übergeben.

Auf der einen Seite spielt NF-kappaB bei Entzündungsvorgängen im menschlichen Körper eine wichtige physiologische Rolle, auf der anderen Seite scheint eine Überaktivität dieses Botenstoffes aber auch das Wachstum und Überleben von Krebszellen zu begünstigen. Das Ziel des Forschungsprojektes von Dr. Alexander Arlt in der Forschergruppe von PD Dr. Heiner Schäfer ist es herauszufinden, welche Mechanismen in den Krebszellen zu einer erhöhten NF-kappaB-Aktivität führen. Weiterhin soll geklärt werden, ob eine Kombination aus NF-kappaB-Hemmstoffen mit Krebsmedikamenten einen Vorteil für die Therapie des Bauchspeicheldrüsenkrebses bringt. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes könnten einen vielversprechenden Fortschritt in der Therapie dieses bislang kaum behandelbaren Tumorleidens ermöglichen.

Das Graduiertenstipendium für Dr. Alexander Arlt ist eines von maximal 15, welche die Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung jährlich an Nachwuchsforscher aus medizinischen Fakultäten in ganz Deutschland vergibt. Insgesamt stehen den Stipendiaten 93.000 Euro zur Verfügung. Darüber hinaus fördert die Stiftung Forschungsprojekte mit einem maximalen Förderbetrag von 180.000 Euro pro Projekt. Insgesamt schüttet die Stiftung jedes Jahr rund 750.000 Euro für Forschungsprojekte, Stipendien, Symposien und weitere Aktivitäten zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und Lehre aus. Damit gehört die Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung zu den größten Stiftungen auf dem Gebiet der Medizin in Deutschland.

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Martin Wiehl WME

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