Wärmetherapie gegen Krebs

Die Anlage kombiniert ein modernes Hyperthermiegerät mit einem leistungsstarken Kernspintomografen (MRT). „Mit unserem neuen Großgerät können wir bösartige Tumore mit gezielter Wärmestrahlung so schwächen, dass sie durch eine Strahlen- und Chemotherapie leichter abgetötet werden“, sagte der Direktor der Strahlenklinik, Prof. Dr. Rolf Sauer, vor der Eröffnung.

Vertreter der Medien sind zur Eröffnung des neuen Hyperthermiegerätes in das Novalis-Gebäude (Schwabachanlage 10, Erlangen) herzlich eingeladen. Nach einem Grußwort des Ärztlichen Direktors Prof. Dr. Werner Bautz wird Oberarzt Dr. Oliver Ott aus der Strahlenklinik über den gegenwärtigen Stand der Hyperthermie in der Onkologie berichten. Foto- und Filmaufnahmen mit einer „Patientin“ sind möglich. Weitere Informationen für Pa­tienten: Tumorzentrum Erlangen-Nürnberg, Tel.: 09131/85-39000.

Bei der Behandlung mit Wärmestrahlen erwärmen elektromagnetische Wellen die Tumorzellen auf 40 – 44°C. Mit dem in Erlangen, zusätzlich zu dem seit 2003 bestehenden Tiefenhyperthermiesystem BSD-2000-3D, eingesetzten Gerätetyp BSD 2000-3D-MRI der amerikanischen Firma BSD Medical Corp. (Salt Lake City/USA) kann die Temperaturverteilung dreidimensional geplant und unter Kontrolle eines 1,5-Tesla-MRT von Siemens Medical Solutions präzise gesteuert werden.

Die Wärmestrahlung tötet Krebszellen ab oder schwächt sie deutlich. Konventionelle Therapien wie Strahlentherapie und Chemotherapie können erheblich besser wirken. „Profitieren werden von dem neuen, fast drei Millionen Euro teuren Erlanger Großgerät, Krebs-Patienten aus Deutschland und dem benachbarten Ausland, bei denen bislang Standardverfahren wie Strahlen- und Chemotherapie ohne zusätzliche Hyperthermie zu keiner befriedigenden Heilungsrate führten“, sagte Prof. Sauer. Aktuell werden in der Strahlenklinik des Erlanger Universitätsklinikums unter anderem das lokal fortgeschrittene Gebärmutterhalskarzinom, das Harnblasenkarzinom, Prostatakarzinom, Weichteilsarkom und das Maligne Melanom sowie lokal rezidivierende Rektum- und Mammakarzinome zusätzlich mit Hyperthermie therapiert. „Weitere therapeutische Indikationen sind in Vorbereitung“, sagte Prof. Sauer.

Weitere Informationen für die Medien:

Johannes Eissing
Tel.: 09131/85-36102
presse@uk-erlangen.de

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Ute Missel idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-erlangen.de/

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