Super-Seide soll Medizin revolutionieren

Spinnennetz: Künstlicher Faden ist stärker (Foto: pixelio.de/angieconscious)

In Spanien wurde die stärkste Spinnenseide der Welt hergestellt, die künftig sogar in der regenerativen Medizin Anwendung finden könnte.

Wissenschaftler der Universidad Politécnica de Madrid (UPM) http://upm.es/internacional  haben, inspiriert von der Seidenherstellung in der spanischen Stadt Murcia, ein Verfahren entwickelt, um die besonders widerstandsfähige Spinnenseide zu produzieren.

Natürliche Eigenschaften verbessert

Im 19. Jahrhundert wurde in Murcia die Produktion von Seide revolutioniert, indem die Spinndrüsen der Seidenraupen in einer säurehaltigen Lösung – meist aus Wasser und Essig – verformt wurden, sodass dickere und stärkere Seidenfäden entstanden.

Die UPM-Forscher haben nun dieselbe Technik verwendet, um den stärksten Spinnfaden der Welt herzustellen.

Die Spinndrüsen, die verformt wurden, stammen von der Spezies Nephila inaurata, die in Südafrika und Madagaskar heimisch ist. Durch die Manipulation der Drüsen konnten Fäden mit größerem Durchmesser produziert werden – und auch die Reißfestigkeit konnte entschieden verbessert werden.

Sehr gute mechanische Belastbarkeit

Auf Seide basierende Biomaterialien sind in der Medizin bereits sehr beliebt, denn das Material hat ausgezeichnete mechanische Eigenschaften und lässt sich sehr gut verformen. Bei künstlicher Seide können durch biotechnologische Verfahren auch noch weitere Eigenschaften hinzugefügt werden – zum Beispiel, dass sie zur Zelladhäsion oder als Gerüst für die Regeneration von beschädigtem Gewebe nutzbar werden.

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Marie-Thérèse Fleischer pressetext.redaktion

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Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

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