Neue Webseite informiert über BSE – Prionenforschung

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat mit seiner Förderung die Webseite www.prionforschung.de ermöglicht.


Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat mit seiner Förderung die Webseite www.prionforschung.de ermöglicht. Die Internetseite der TSE-Koordinierungsstelle in Niedersachsen informiert in allgemeinverständlicher Form über BSE (bovine spongiforme enzephalopathy), die menschliche Creutzfeldt-Jakob Krankheit und die wichtigsten Forschungsergebnisse. Auch für Laien verständlich stellt die Informationsseite den Wissensstand über Erkrankungen dar, die das Gehirn schwammartig verändern. Die Abkürzung TSE steht für transmissible spongiform encephalopathies und ist der Oberbegriff für Krankheiten, die zu schwammartigen Veränderungen im Gehirn führen.

Das Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat die Koordinierungsstelle für TSE-Forschung in Niedersachsen 2001 als Reaktion auf das Auftreten Deutscher BSE-Fälle initiiert und mit insgesamt rund 1,9 Millionen Euro gefördert. Die Koordinierungsstelle ist dem Institut für Neuropathologie am Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen angegliedert. „Die Webseite bietet Wissenschaftlern in Niedersachsen Informationen und Hilfestellungen für die Förderung der TSE-Forschung und stellt eine Plattform für den Informationsaustausch sowie die fachübergreifende wissenschaftliche Zusammenarbeit dar“, sagt der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann. Durch arbeitsgruppen-übergreifende Forschungsprojekte und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen konnte beispielsweise der Ausbreitungsweg des TSE-Erregers in die Muskulatur in einem experimentellen Modell erkannt werden. Dieses Modell ist der Scrapie bei Schafen, der ältesten bekannten TSE, sehr ähnlich. Derzeit untersuchen die Forscher, inwieweit sich die Erkenntnisse über die Erregerausbreitung im Körper auf die BSE bei Rindern übertragen lassen.

BSE und die Creutzfeldt-Jakob Krankheit werden durch einen Erreger hervorgerufen, der sich von allen anderen bekannten Krankheitserregern unterscheidet. Er besteht darin, dass ein natürlich auf Nervenzellen vorkommendes Eiweiß, genannt Prion, seine Form verändert und dadurch zu einem übertragbaren Krankheitserreger wird. Der Erreger vermehrt sich, indem er das normale, körpereigene Eiweiß in die krankheitsauslösende Form umwandeln kann. Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand kann der Krankheitsprozeß durch eine zufällige Veränderung oder durch Einbringen des Erregers in den Körper starten. Dabei ist auch eine Übertragung des BSE-Erregers auf den Menschen möglich (157 Fälle in Großbritannien, 13 in Frankreich). In Deutschland ist keine Übertragung auf den Menschen beobachtet worden.

Korrektur vom 18.08.2005
Prionforschung
Die Abkürzung TSE steht für transmissible spongiforme Enzephalopathie.

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Thomas Philipp Reiter idw

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