Turboschub für dritte 3G-Technologie
Joint Venture mit chinesischer Huawei gegründet
Der Münchner Siemens-Konzern will die Entwicklung des 3G-Mobilfunkstandards TD-SCDMA (Time Division Synchronous Code Division Multiple Access) vorantreiben. Dazu hat der Konzern mit der chinesischen Huawei Technologies ein Joint-Venture gegründet, in das Siemens insgesamt 100 Mio. Dollar investieren wird. Erste Produkte des geplanten Joint-Ventures sollen Anfang nächsten Jahres angeboten werden, gab Siemens heute, Freitag, bekannt.
Siemens arbeitet an TD-SCDMA seit fünf Jahren und hat in die Technologie bereits mehr als 170 Mio. Dollar investiert. TD-SCDMA steht nach Siemens-Angaben kurz vor der Marktreife, mehrere Testnetze hätte das bewiesen. Die Technik kann sowohl als eigenes Netz mit großer geographischer Abdeckung betrieben als auch in Ergänzung zu GSM- oder UMTS-Netzen eingesetzt werden. Mit TD-SCMDA können in großflächigen Gebieten mit niedriger Nutzerdichte schnell neue Kunden versorgt werden. Die Technologie eigne sich zudem für den Ausbau von Netzen mit hohem Datenverkehr. An dem neuen Joint Venture wird Siemens mobile 51 Prozent halten, Huawei den Rest. Sitz des Unternehmens wird Peking sein.
TD-SCDMA ist allerdings nicht unumstritten, Kritiker befürchten eine Fragmentierung des Marktes. So hat sich die EU im Vorjahr deutlich gegen diesen Standard ausgesprochen. Die Entwicklung eines dritten Standards sei ein Schritt in die falsche Richtung. Momentan ist der Markt zwischen dem europäischen WCDMA-Standard und dem von Qualcomm entwickelten CDMA2000 unterteilt.
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