Kopfhörer übertragen Töne über Knochen

Bone Conduction: Tonübertragung über Knochen (Foto: judicaelcornu.blogspot.com)<br>

Judicael Cornu http://judicaelcornu.blogspot.com , Master-Student in Industrial Design an der belgischen „La Cambre Hochschule für visuelle Kunst“ (ENSAV) in Brüssel http://lacambre.be , hat Kopfhörer entwickelt, die Töne nicht per Schallwellen, sondern in Form von Vibrationen transportieren. Über verschiedene Knochen werden diese dann ins Innenohr übertragen und gehört. Diese Technik soll Hörgeschädigten wieder den Genuss von Musik ermöglichen und fortschreitende Taubheit verhindern.

Hören via Ring und Armband

Entsprechend der eingesetzten Technik unterscheiden sich die von Cornu entworfenen Kopfhörer deutlich von ihren konventionellen Pendants. Statt unter einem Polsteraufsatz mit integrierten Lautsprechern begraben zu sein, liegen die Ohren komplett frei. Die Hörer liegen in Ringform am Schläfenbein an, für die Vibration sorgt künstliche Keramik.

Hörer können auch komplett auf das Kopfteil verzichten und können alternativ auch über einen Ring oder ein Armband Musik konsumieren. Der Ring-Transmitter verfügt über eine uhrglasförmige Keramikbasis. Er muss mit zwei Fingern gehalten und nahe des Kinns oder Schädelknochens angelegt werden. Das Armband wird normal am Handgelenk getragen, die Übertragung erfolgt über eine Keramiklinse, die Kontakt zum Vorderarmknochen herstellt.

Mitfahrer bleiben unbehelligt

Die Technik der „Bone Conduction“ (Knochenschallleitung) soll hörgeschädigten Menschen wieder das Hören von Musik ermöglichen und fortschreitender Taubheit durch Abnutzung des Trommelfells vorbeugen. Dazu soll Sound, der über Knochen transportiert wird, deutlich reichhaltiger klingen als bei der Übertragung über die Luft, schreibt Cornu in seinem Blog.

Auch der Anschluss des eigenen MP3-Players im Radverkehr soll sicherer werden. Und Öffi-Mitfahrer können nicht mehr durch schlecht abgedichtete Kopfhörer zum unfreiwilligen Audiokonsum gezwungen werden. Dank Bone Conduction hört die Musik ausschließlich der Nutzer.

Media Contact

Georg Pichler pressetext.redaktion

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