Bayer will frühzeitig Megatrends orten

Um auf die Anforderungen der künftigen Märkte optimal reagieren zu können, hat sich die Bayer MaterialScience AG zu einer Innovationsoffensive entschlossen. Kern des Konzepts ist ein “Creative Center”, in dem sich Experten des Unternehmens gemeinsam mit Kunden, Zukunftsforschern, Designern und Vertretern von Universitäten als Trend Scouts betätigen.

Obwohl er einräumt, nicht in die Zukunft sehen zu können, erinnert die Vorgehensweise doch ein wenig an den berühmten Blick in die Glaskugel. “Unsere Vordenker beschäftigen sich mit Methoden, um zu plausiblen Voraussagen zu kommen”, erklärt Ian Paterson, Mitglied des Vorstands der Bayer MaterialScience AG. “Bei diesen Voraussagen geht es unter anderem um Fragen, wie die Automobile der Zukunft aussehen und wie wir miteinander kommunizieren werden”, konkretisiert der Experte.

Um rechtzeitig das Ohr auf der Schiene zu haben, bauen die Trend Scouts des Unternehmens zunächst interne und externe Experten-Netzwerke auf. Zur Gewährleistung eines optimalen Know-how Transfers werden in diese die Ideenschmieden der Kunden ebenso eingebunden wie Institute, Universitäten, Designer und Zukunftsforscher. Im Sinne eines Market-Pull-Ansatzes entwickelt Bayer dann gemeinsam mit diesen Experten Zukunftsszenarien, die schließlich zur Erstellung von Roadmaps für die weitere Produktentwicklung führen. Im Anschluß werden ausgewählte Projektideen von dem branchenorientierten Bereich Industry Innovation in konkrete Projekte überführt und bis zu marktreifen Produkten weiterentwickelt.

Licht im Dunkel der Damenhandtasche

Ein aktuelles Beispiel liefert die sogenannte Smart Surface Technology. Am Anfang habe die Vision der Automobilindustrie gestanden, im Innenraum wichtige Funktionen mit Hilfe einer sogenannten ambienten Beleuchtung anzuzeigen und damit gleichzeitig eine ungewöhnliche Atmosphäre zu schaffen, erläutert Paterson. In enger Zusammenarbeit mit der Lumitec AG hätten die Entwicklungen schließlich zu den ersten dreidimensional formbaren, leuchtenden Kunststoffteilen geführt.

Verantwortlich für diesen Effekt ist das Phänomen der Elektrolumineszenz. Als Trägermaterial dient eine transparente, flexible und Bedruckbare Folien auf Polycarbonat-Basis, die mit einem hauchdünnen Elektrodensystem bedruckt wird. Nach Verbindung mit einer Spannungsquelle und dem Einbau eines Inverters ist das System zum Einsatz bereit. Im Zuge der Entwicklungen stellte sich heraus, dass sich die leuchtenden Kunststoffteile auch als Signalflächen auf Kleidungsstücke eignen und auch – eine Innovation auf dem Markt – “Licht ins Dunkel” von Damenhandtaschen bringen können. Der Lederwarenspezialist BREE hat die Idee jetzt aufgegriffen und bietet auf dem Markt die ersten Damenhandtaschen mit “Innenbeleuchtung” an.

Lacke wie Samt und Seide

Andere zukunftsweisende Entwicklungen betreffen Lacke, bei denen nicht nur die Optik, sondern auch die Haptik höchsten Ansprüchen gerecht wird. So fragen die Kunden verstärkt nach Produkten, bei denen die Berührung mit der Oberfläche positive Empfindungen auslöst, wobei in der Regel ein warmer, samtiger “Touch” auf der Wunschliste ganz oben steht. Erreicht wird dieser Effekt unter anderem durch nanoskalige Siliconpartikel. Das Spektrum derartiger Anwendungen erstreckt sich von der Gestaltung des Automobil-Innenraums über Geräte der Unterhaltungselektronik bis hin zu Staubsaugern.

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Rolf Froböse Rolf Froböse

Weitere Informationen:

http://www.bayer.de

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