Einsatz digitaler Produktgedächtnisse im Gesundheitsbereich

Patientendaten sind geschützt: DerZugriff erfolgt über den Personalausweis.
Individuell konfigurierte Blister enthalten auf einem RFID-Chip verschlüsselt Informationen über die Zusammenstellung der Medikamente und die darin enthaltenen Wirkstoffe. Im Zusammenspiel mit den externen Produktgedächtnissen anderer Arznei- oder auch Lebensmittel erhalten Ärzte, Apotheker und Patienten Hinweise auf mögliche Wechselwirkungen und Kontraindikationen.

Auf diese Weise helfen semantische Produktgedächtnisse, die Kommunikation zwischen Patienten, Ärzten und Apothekern zu verbessern, denn sie schaffen mehr Sicherheit in der Medikation und tragen zur Verbesserung der Einnahmetreue bei.

Die sensiblen Patientendaten sind geschützt, da der Zugriff über den neuen Personalausweis erfolgt, mit dem der Patient eigene Daten bei Bedarf freigeben und auslesen kann. Bei unerlaubtem Auslesen wird der Zugriff gesperrt.

Das System basiert auf einem innovativen Rollen- und Berechtigungskonzept für unterschiedliche Nutzergruppen. Ein Apotheker kann beispielsweise Zugriffsrechte für Mitarbeiter freischalten, ein Arzt wiederum kann auch Fachinformationen abrufen, die für den Laien nicht einsehbar sind.

Derzeit befindet sich die Lösung im Rahmen der offenen Anwendertests des Bundesministeriums des Innern im Probebetrieb. Im Demonstrator konnte das DFKI jedoch bereits zeigen, welche zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten sich ergeben. So zeigt beispielsweise eine Einnahmehilfe Größen und Farben der einzunehmenden Tabletten graphisch an. Außerdem könnte man Beipackzettel elektronisch hinterlegen oder weitere Daten wie Inhaltsstoffe der Medikamente aus dem Internet hinzufügen.

Der Medikamentenblister mit Produktgedächtnis wird entwickelt im Technologieverbund SemProM (Semantic Product Memory), der von Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam getragen wird. SemProM hat zum Ziel, die nächste Generation von mobilen, eingebetteten und funkbasierten Elementen zu entwickeln. Im Sinne eines „Internet der Dinge“ werden diese in der Lage sein, alle Bestands- und Betriebsdaten eines Produkts zu erfassen und sie mit der Umgebung, den Nutzern und anderen Produkten auszutauschen. Die Projektpartner garantieren die internationale Technologieführerschaft und eine praxisrelevante Umsetzung und Standardisierung der Ergebnisse in Zielbranchen wie Handel, Logistik, Gesundheitswesen und Automobilbau.

Kontakt:
Reinhard Karger
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz
Campus D3 2 66123 Saarbrücken
Telefon: 06 81/3 02-52 53
E-Mail: reinhard.karger@dfki.de

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