Virtuelle Berührung auf Armeslänge

In zunehmendem Maße kommen Anwendungen im Bereich der virtuellen Umgebung für mehrere Benutzer zur Schulung, Simulation und Bildung, zum Home Shopping sowie für virtuelle Konferenzen und Spiele für mehrere Benutzer zum Einsatz. Im Rahmen des MUVII-Projekts (Multi User Virtual Interactive Interface) wird untersucht, wie haptische Modalitäten zu dieser Erfahrung der Echtzeit-Interaktion zwischen mehreren Benutzern in einer gemeinsamen dreidimensionalen virtuellen Welt hinzugefügt werden könnten.


Die haptische Technologie simuliert den Tastsinn und ermöglicht den Computerbenutzern über die Ausgabe eines taktilen Feedbacks, mit virtuellen Welten zu interagieren. Sie unterstützt die Benutzer bei der Wahrnehmung der physikalischen Eigenschaften des virtuellen Raumes, wie beispielsweise des Standortes und der Beschaffenheit von Objekten. In Anwendungen im Bereich der virtuellen Umgebung für mehrere Benutzer werden haptische Geräte jedoch aufgrund ihrer Kosten und Integrationsschwierigkeiten weniger ausgiebig genutzt. Das MUVII-Projekt richtete sich auf die Entwicklung von zwei neuartigen Mensch-Maschine-Schnittstellengeräten, die ein haptisches Feedback liefern. Diese Geräte werden Haptic-3D-Interfaces (H3DI) genannt. Das Ganze basiert auf der Rücklieferung einer Empfindung, wie beispielsweise die Metapher eines Kraft-Feedbacks, und ermöglicht so kostengünstige und einfach zu reproduzierende Geräte. Die H3DI können Zeitverzögerungen bei der Kommunikation annehmen und zu äußerst geringen Kosten in enormen Mengen produziert werden.

In Zusammenhang mit dem Projekt wurden zwei H3DI-Vorführgeräte entwickelt, um deren Funktionalität zu demonstrieren – der Immersive Theatre Demonstrator (ITD) und der Interactive Kiosk Demonstrator (IKD). Der Immersive Theatre Demonstrator gestaltet das Eintauchen des Zuschauers in die virtuelle Welt über haptische Technologie realer. Der Haptic Interactive Kiosk demonstriert, wie haptische Schnittstellen durch komplexe wissenschaftliche oder kulturelle Experimente für bildungsbezogene Verfahren genutzt werden können. Diese Prototypen stehen mit der Öffentlichkeit in Kontakt, sodass ein zuverlässiges Bewertungs-Feedback für zukünftige Massenprodukte geliefert werden kann.

Die ITD- und IKD-Geräte nutzen kostengünstige haptische Metaphern, und dies bietet viel versprechende Möglichkeiten für den zukünftigen wirtschaftlichen Einsatz durch Industrialisierung und Kommerz der neuen Produkte. Derzeit werden solche Aktivitäten durchgeführt, um den IKD-Prototyp in ein kommerzielles Produkt umzuwandeln, das mit anderen bestehenden Produkten verbunden werden kann. In dieser Hinsicht werden Partnerschaften zur weiteren Herstellung, Prüfung und Vermarktung anstrebt.

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Guy Le Bras ctm

Weitere Informationen:

http://www.laval-technopole.fr

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