Die Sprache der Software – Agenten vereinheitlichen

Informatiker der Uni Jena und Jenaer Firma definieren Standards mobiler Software-Agenten

Geheimagenten spionieren geschütztes Wissen anderer Institutionen aus, um es für die eigene zu nutzen. Wenig damit zu tun, haben die Agenten, mit denen sich Informatiker der Friedrich-Schiller-Universität Jena derzeit innerhalb einer internationalen Arbeitsgruppe beschäftigen. Hier geht es um so genannte Software-Agenten. Das sind intelligente Programme, die im Auftrag ihrer „menschlichen Klienten“ selbstständig Aufgaben im Rechnersystem erledigen. Die Jenaer Informatiker um Prof. Dr. Wilhelm Rossak, Inhaber des Lehrstuhls für Softwaretechnik an der Universität, arbeiten derzeit mit der Jenaer Firma „the agent factory GmbH“ innerhalb der Standardisierungsorganisation für Software-Agenten IEEE/FIPA an neuen Standards für solche mobilen Software-Agenten. Technologien können sich nämlich immer erst dann in praktischen Anwendungen durchsetzen und wirksam auf dem Markt eingesetzt werden, wenn man sich vorher über gemeinsame Standards für Kommunikationsprotokolle und Software-Schnittstellen geeinigt hat.

Der Vorschlag, solch eine Arbeitsgruppe zu gründen, wurde vor kurzem durch die Direktoren der IEEE/FIPA Standardisierungsorganisation angenommen. Das IEEE (Institute of Electrical and Electronics Ingeneers) und die FIPA (Foundation for Intelligent Physical Agents) sind Organisationen, die technische Standards im Computer- und Kommunikationsbereich definieren. In der Arbeitsgruppe werden fast 20 weitere internationale Universitäten und Firmen aus Kanada, Brasilien, den USA, Japan, Australien und Europa mitarbeiten. Geleitet wird diese gemeinsam vom Lehrstuhl für Softwaretechnik der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Fraunhofer Gesellschaft in Darmstadt, der Napier University in Edinburgh (Schottland) und der Swinburne University in Melbourne (Australien).

Die Firma „the agent factory GmbH“ ist eine Ausgründung aus dem Institut für Informatik der Universität Jena. Sie wird innerhalb der Arbeitsgruppe die neuen Standards in fertige Software-Komponenten integrieren und an die spezifischen Programmstrukturen anpassen. Diese Komponenten werden dann umgehend in bereits existierende Software-Systeme eingebaut. Dadurch ist es möglich, die neuen Standards möglichst rasch zu verbreiten und durch die Systeme akzeptieren zu lassen.

„the agent factory GmbH“ bietet selbst ein Agenten-Toolkit mit Namen „Tracy 2“ an, das die Firma gemeinsam mit der Friedrich-Schiller-Universität entwickelt hat.

Kontakt:
Prof. Dr. Wilhelm Rossak
Institut für Informatik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 2
07743 Jena
Tel.: 03641/946330
E-Mail: rossak@informatik.uni-jena.de

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Friederike Enke idw

Weitere Informationen:

http://www.informatik.uni-jena.de

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