GPS-Überwachung wird allgegenwärtig

Handy-Ortungsdienste kommen in Mode

Ortungsdienste, die den Aufenthalt von Personen übermitteln, kommen allerorten in Mode. In Großbritannien ist in der abgelaufenen Woche ein GPS (Global Positioning System)-Überwachungsdienst für kriminelle Wiederholungstäter gestartet worden. In den USA wird demnächst ein kombiniertes WLAN/GPS/RFID-System eingeführt, mit dem Schulkinder per Web-Interface auf ihren Fahrten mit dem Schulbus überwacht werden. In Deutschland schließlich gibt es den Ortungsdienst „Trackyourkid“, mit dem Eltern ebenfalls über den Aufenthaltsort ihres Nachwuchses auf dem Laufenden gehalten werden.

Großbritannien sieht seine GPS-Überwachung in Anlehnung an das US-amerikanische Motto „Gefängnis ohne Gitter.“ Vorerst wird das System an Wiederholungstätern und Pädophilen erprobt. Sie erhalten GPS-Geräte ans Bein montiert, mit denen der Aufenthaltsort des Trägers „fast bis auf den Meter genau“ festgestellt werden kann. 120 verurteilte Täter, die auf Bewährung freigelassen oder zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt wurden, werden als erste mit dem Gerät ausgestattet. Sobald sie gegen die Auflagen verstoßen, wird automatisch die Polizeizentrale informiert, berichtet die Computerwelt. Bei wegen Pädophilie verurteilten Straftätern piepst das Gerät, sobald sich der Träger in der Nähe von Schulen, Spielplätzen oder Kindergärten aufhält. Bis zu 5.000 überführte Diebe, Räuber, Einbrecher und Sexualtäter sollen in der Endstufe den Apparat tragen müssen. „Sie sollen ständig daran erinnert werden, dass wir sie beobachten“, sagte Paul Goggins, Staatssekretär im Innenministerium.

Die „Hauptzielgruppe“ für GPS-Überwachung sind aber meistens nicht Kriminelle, sondern Kinder. Der US-Anbieter Wherify etwa bietet seit zwei Jahren eine Kinderarmbanduhr (Bild) mit eingebautem GPS-Empfänger an. Das Armband lässt sich nur per Fernbedienung öffnen, die Kinder selbst können es wie bei einer Fessel nicht abstreifen. In der Uhr sitzt ein kleines Handy, welches ständig mit dem Mobilfunknetz Kontakt hält. Das Produkt soll künftig auch in Europa, vorerst in Großbritannien, für rund 148 Euro erhältlich sein. In Deutschland wiederum gibt es den Handy-Ortungsdienst „Track your kid“. Die Anbieterfirma Armex ortet mit Hilfe des zuständigen Mobilfunkproviders das Handy der Kinder und verständigt die Eltern per SMS über den Aufenthaltsort ihrer Sprösslinge.

In Japan schließlich startet im Oktober ein Pilotversuch mit Funketiketten (RFID). Eine Grundschule im japanischen Ort Wakayama will die Schulrucksäcke ihrer Schüler mit Funketiketten versehen, um deren Überwachung auf dem Schulweg zu ermöglichen. Die Schuleingänge sollen mit RFID-Lasern ausgestattet werden, die die Funketiketten jedes einzelnen Kindes identifizieren. Auf diese Weise wissen Eltern wann ihre Schützlinge in der Schule ankommen und bekommen eine Nachricht per SMS direkt auf ihr Mobiltelefon geschickt.

Media Contact

Georg Panovsky pressetext.austria

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