Entscheidungen am Lebensende in der modernen Medizin
Nachwuchswissenschaftler tagen in der RUB
Öffentlicher Vortrag: Entscheidungen im Europa-Vergleich
Ethische Fragen am Lebensende werden gesellschaftlich und wissenschaftlich viel diskutiert; eines von vielen Beispielen ist der Fall der amerikanischen Koma-Patientin Terry Shiavo. 14 Nachwuchswissenschaftler aus Deutschland und der Schweiz bearbeiten die Entscheidungsfindung am Lebensende an der Ruhr-Universität aus interdisziplinärer Perspektive. Vom 13. bis 17. Februar 2006 tagen sie im Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin (Malakowturm, Markstr. 258 a, 44799 Bochum) Leiter: Prof. Dr. Dr. Jochen Vollmann). Am 15. Februar, 18.30 Uhr, laden die Forscher zum öffentlichen Vortrag „Ärztliche Entscheidungsfindung am Lebensende im internationalen Vergleich“ ein. Die Tagung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Kommunikative Kompetenz für das Gespräch mit Schwerkranken
Themenschwerpunkte der Tagung sind neben philosophisch-ethischen Grundlagen von selbst bestimmten Entscheidungen am Lebensende die rechtlichen Rahmenbedingungen der Sterbehilfe und die Ergebnisse empirischer Studien zur ärztlichen Entscheidungsfindung am Lebensende. Das Thema wird dabei aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen beleuchtet: Vertreter der Ethik in der Medizin, der Gesundheitsökonomie, Medizingeschichte, Palliativmedizin, der Philosophie, Rechtswissenschaft und Theologie diskutieren ihre Forschungsergebnisse. Neben den wissenschaftlichen Vorträgen werden praxisorientierte Workshops angeboten – unter anderem dazu, wie sich kommunikative Kompetenzen vermitteln lassen, die für das Gespräch mit schwerkranken und sterbenden Menschen wichtig sind.
Wie Mediziner in Europa entscheiden
Wie entscheiden Mediziner in Belgien, Dänemark, Italien, in den Niederlanden, Schweden, der Schweiz am Lebensende ihrer Patienten? Dr. Georg Bosshard (Institut für Rechtsmedizin, Universität Zürich) berichtet als Vertreter der Schweizer Studiengruppe des EURELD-Konsortiums (European End-of-Life Decisions) über die Ergebnisse einer bislang einmaligen Untersuchung, die die medizinischen Entscheidungen in den sechs europäischen Ländern vergleicht. Öffentlichkeit und Medien sind herzlich eingeladen.
Weitere Informationen
Dr. Jan Schildmann, Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin, Ruhr-Universität Bochum, Malakowturm – Markstr. 258a, 44799 Bochum, Tel. 0234-32-28654, Fax: 0234-32-14205, E-Mail: jan.schildmann@rub.de, http://www.ruhr-uni-bochum.de/malakow
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