Verleihung des Brüder Grimm-Preises 2014 der Philipps-Universität an Prof. Dr. Ruth Klüger

Am 31. Oktober 2014 um 18 Uhr nimmt die US-amerikanische Autorin Ruth Klüger in der Aula der Alten Universität in Marburg den Brüder Grimm-Preis 2014 entgegen. Sie spricht an diesem Abend über „Grimms Märchen als Frauenliteratur“.

1931 in Wien geboren, zählt Ruth Klüger zu den bekanntesten Germanistinnen in den USA. Zugleich hat sie sich als Schriftstellerin einen Namen gemacht: Ihre 1992 erschienene Biographie „weiter leben“, in der sie ihre Kindheit und Jugend in Wien und in den Lagern Theresienstadt, Auschwitz und Christianstadt beschreibt, zählt zu den prominentesten und anerkanntesten Werken der „Zeugen-Literatur“ des Genozids am europäischen Judentum.

„Ruth Klügers Forschungsschwerpunkt in der Epoche der Brüder Grimm, ihr besonderes Augenmerk auf die Literaturproduktion und -rezeption von Frauen sowie auf antisemitische Tendenzen innerhalb der deutschen Literatur verleihen ihrer literaturwissenschaftlichen Arbeit eine weithin sichtbare und innovative Position“, begründet Professor Dr. Karl Braun die Wahl der Preiskommission, der er angehört.

Ruth Klüger lehrte Germanistik an der University of Virginia in Princeton sowie an der University of California in Irvine und war Herausgeberin der Literaturzeitschrift German Quarterly. Die Autorin wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Marie-Luise-Kaschnitz-Preis, der Österreichische Staatspreis für Literaturkritik, der Lessing-Preis des Freistaates Sachsen und der Thomas-Mann-Preis der Stadt Lübeck. Ihre Autobiographie „weiter leben. Eine Jugend“ wurde in zehn Sprachen übersetzt. Heute lebt Ruth Klüger in Irvine/Kalifornien und Göttingen.

Mit dem Brüder Grimm-Preis würdigt die Philipps-Universität Marburg alle zwei Jahre hervorragende Leistungen auf den Forschungsgebieten der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm, insbesondere den Sprach- und Literaturwissenschaften, der Volkskunde / Europäischen Ethnologie, der Rechtsgeschichte und der Geschichtswissenschaft. Die Auszeichnung ist mit einer Medaille und 5.000 Euro Preisgeld verbunden.

Weitere Informationen:
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Karl Braun
Institut für Europäische Ethnologie
Tel: 06421/28-24923
Email: braunk@staff.uni-marburg.de

http://www.uni-marburg.de/aktuelles/events/2014/bruedergrimmpreis2014
http://www.uni-marburg.de/forschung/forschungsprofil/preistraeger/ausz-grimm

Media Contact

Dr. Susanne Langer idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer