Nanowissenschaftspreis

Der mit 4.000 Euro dotierte Nanowissenschaftspreis 2010 in der Kategorie „Junior“ geht an Dr. Roman Leitsmann. Der Physiker wird damit für seine Dissertation geehrt, die er am Institut für Festkörpertheorie und -optik der Friedrich-Schiller-Universität Jena geschrieben hat.

Darin setzte er sich mit der theoretischen Beschreibung und numerischen Modellierung von Grenzflächen, Schichtstrukturen und Nanokristallen polarer Materialien auseinander. Der Nanowissenschaftspreis wird jährlich von der „Arbeitsgemeinschaft der Nanotechnologie-Kompetenzzentren in Deutschland“ verliehen und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Leitsmann hat auf dem Rechner bzw. Supercomputer Nanostrukturen einer bestimmten Materialklasse modelliert und deren Eigenschaften mit verschiedenen Methoden untersucht und vorhergesagt. „Bei der Simulation dieser schwer zugänglichen Nanomaterialien musste unser Doktorand oft wissenschaftliches Neuland beschreiten“, sagt Prof. Dr. Friedhelm Bechstedt von der Universität Jena, der die ausgezeichnete Arbeit betreut hat. „Trotzdem gelang es ihm, eher theoretische Vorhersagen zu erzielen, die zum Teil schon durch Experimente bestätigt wurden.“

Besonders wichtig für eventuelle Anwendungsmöglichkeiten der untersuchten Nanostrukturen polarer Halbleiter ist, dass ihre optische Absorptionsgrenze im Infrarotbereich liegt. „Aus diesen Nanosystemen lassen sich beispielsweise Empfängerdioden herstellen, die in der Umwelttechnik zum Einsatz kommen“, erklärt Prof. Bechstedt. „Mit den entsprechenden Infrarottechniken lassen sich eine Vielzahl von organischen Verbindungen in Wasser und Luft erkennen.“

Kontakt:
Prof. Dr. Friedhelm Bechstedt
Institut für Festkörpertheorie und -optik der Universität Jena
Max-Wien-Platz 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 947151
E-Mail: bechsted[at]ifto.physik.uni-jena.de

Media Contact

Sebastian Hollstein idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-jena.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer