Leipziger Mathematiker für hervorragende Dissertation ausgezeichnet

Die als herausragend ausgezeichnete Doktorarbeit befasst sich mit einem mathematischen Thema aus der Informationstheorie, nämlich der Frage, welche Wahrscheinlichkeitsverteilungen den Informationsabstand zu einer gegebenen Exponentialfamilie maximieren. Als Spezialfall beinhaltet dies die Maximierung der gegenseitigen Information beziehungsweise der Multiinformation zwischen verschiedenen Teilen eines Gesamtsystems.

Die Fragestellung ist motiviert durch das Studium der Informationsverarbeitung kognitiver Systeme, z.B. biologischer und künstlicher neuronaler Netzwerke, und die Frage, nach welchen Prinzipien solche Systeme lernen können.

In seiner Arbeit gelang Johannes Rauh eine Umformulierung des Optimierungsproblems, die sowohl zum allgemeinen mathematischen Verständnis der Fragestellung als auch zu neuen konkreten Berechnungsmethoden führte. Einen Schwerpunkt legte Johannes Rauh auch auf die Darstellung von Beispielen, die zeigen, wie die theoretischen Ergebnisse im speziellen Fall angewendet werden können.

Die Verleihung der Medaille erfolgte gestern auf der Hauptversammlung der Max-Planck-Gesellschaft Düsseldorf. Sie ist mit einem Preisgeld von 7.500 Euro verbunden.
Nach seinem Studium und seinen Diplomen für Physik und Mathematik an der Universität Würzburg forschte Johannes Rauh seit 2007 im Rahmen der International Max Planck Research School am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften. Als hervorragender Nachwuchswissenschaftler wurde er bereits mit dem Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis für sein Physik-Diplom und mit der Otto-Volk-Medaille für sein Diplom im Fach Mathematik ausgezeichnet. Johannes Rauh ist derzeit als Postdoc am Max-Planck-Institut tätig und arbeitet an einem von der VW-Stiftung geförderten Projekt zur Untersuchung der Entwicklung biochemischer Netzwerke.

Seit 1978 zeichnet die Max-Planck-Gesellschaft jedes Jahr ca. 30 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende wissenschaftliche Leistungen, die sie in der Regel in Zusammenhang mit ihrer Doktorarbeit erbracht haben, mit der Otto-Hahn-Medaille aus. Diese ist mit einem Anerkennungsbeitrag verbunden und soll begabte Nachwuchswissenschaftler zu einer späteren Hochschul- oder Forscherkarriere motivieren. Die Auszeichnung erfolgt jeweils während der Hauptversammlung der Max-Planck-Gesellschaft.

Kontakt:
Dr. Johannes Rauh
Mail: jrauh@mis.mpg.de

Jana Gregor
Pressebeauftragte
Tel. 0341 – 9959 650 oder 0170 2228049
Mail: jgregor@mis.mpg.de

Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften
Inselstraße 22
04103 Leipzig
Weitere Informationen:

http://personal-homepages.mis.mpg.de/jrauh/index.html
– Informationen zum Preisträger Dr. Johannes Rauh

http://www.imprs-mis.mpg.de
– Informationen zur IMPRS International Max Planck Research School „Mathematik in den Naturwissenschaften“

http://www.mpg.de/de/imprs
– Informationen zum Projekt der IMPRS auf den Seiten der Max-Planck-Gesellschaft

Media Contact

Jana Gregor Max-Planck-Institut

Weitere Informationen:

http://www.mis.mpg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer